Wieder ein Aussenseiter zum Verlieben

Moviekritik: The Amazing Spiderman
Bildquelle: 
© 2012 Sony Pictures Releasing GmbH

Peter Parker, ein intelligenter Aussenseiter, kämpft mit den Hürden des High-School-Alltags. Zurückgelassen von seinen Eltern, lebt er bei Tante und Onkel, fotografiert in seiner Freizeit und verliebt sich in die Schulschönheit. 

 

Peter, gespielt von Andrew Garfield («Social Network»), und diesmal mit Skateboard unterwegs, findet einen Aktenkoffer seines Vaters mit mysteriösen Dokumenten, die ihn zu Dr. Curt Connors (Rhys Ifans, «Notting Hill») führen. Der Wissenschaftler forscht für Oscorp - angetrieben durch den Verlust seines eigenen Armes - nach dem Weg zum perfekten Menschen durch transgenetische Kreuzung. Durch ein Missgeschick wird Peter von einer mutierten Spinne gebissen und erlangt dadurch Superkräfte. 

 

Bild 1: Kurz vor der Neuauflage des «Spider-Man-Kusses»? Bild 2: Wie praktisch: Platzproblem in der U-Bahn gelöst. (Mit Maus über Bild fahren)

 

Für Spider-Man-Fans gibt es einige spannende und berührende Déja-Vus. Peter Parker muss zuerst lernen mit seiner Kraft verantwortungsvoll umzugehen, wieder auf Kosten des lieben Onkel Ben (Martin Sheen, «The West Wing»). Spider-Man unterschied sich von den anderen Superhelden schon immer durch seinen Humor. Der ist auch in dieser Version erhalten geblieben. Besonders gelungen sind die Sequenzen, in denen Peter seine neuen Fähigkeiten ausprobieren kann und auch die zunächst lächerliche Maskierung hat ihren Weg in den Streifen gefunden. 

 

Doch der Film bietet auch viel Neues. Mary Jane wurde ersetzt durch Gwen Stacy, gespielt von der wunderschönen Emma Stone («Zombieland», «Help» - Hier gibt es ein Kurzporträt von Emma Stone). Peter Parker wirkt deutlich jünger und frischer und die Figuren haben mehr Herz. Der bisherige Spiderman war ein verschlossener Einzelkämpfer, doch Drehbuch Autor James Vanerbilt scheint uns erhört zuhaben, als wir frustriert, in Gedanken den alten Spider-Man schüttelnd, schrien: Sag´s ihr! 

 

Bild 1: Spiderman in schicker Neumontur. Bild 2: Die Echse, gespielt von Rhys Ifans.

 

Der Film besticht durch seine Schauspieler und dem Lächeln von Andrew Garfield. Die Stadt New York in 3D zu sehen ist etwas ganz Spezielles. Die Spezialeffekte des Disney-Films sind wie erwartet sehr gut gemacht, jedoch wünscht man sich bei den schnelleren Flug- und Sprungszenen das zweidimensionale Bild zurück. 

 

Die Messlatte war sehr hoch, doch das Team rund um Marc Webb, bisher bekannt für «(500) Days of  Summer», hat sie problemlos übersprungen. Aus «Spiderman» wurde the «THE AMAZING SPIDER-MAN™». Der Film spricht den Aussenseiter in uns an. Er macht Mut, an das Gute zu glauben und man verlässt den Kinosaal im Glauben, für einen kurzen Moment selber ein Superheld zu sein.

 

  • The Amazing Spider-Man (USA 2012)
  • Regie: Marc Webb
  • Darsteller: Andrew Garfield, Emma Stone, Rhys Ifans, Martin Sheen
  • Drehbuch: James Vanderbilt
  • Laufzeit: 136 Minuten
  • Kinostart: 28. Juni 2012

 

 


Bilder: © 2012 Sony Pictures Releasing GmbH 

Charlotte Foxall / Mi, 20. Jun 2012