Vom Winde verweht.

Movie-Kritik: The Light Between Oceans
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© Ascot Elite Entertainment Group.

Tom (Michael Fassbender) und Isabel (Alicia Vikander) leben einsam auf einer Leuchtturminsel mitten im Meer vor Australien. Das Paar hat all seinen Nachwuchs während der Schwangerschaften verloren. Als eines Tages ein brüchiges Schiffchen angeschwemmt wird und sie darin ein schreiendes Baby finden, beschliessen sie dieses zu behalten. Eine Handlung, die zwar ihren Kinderwunsch sättigt, aber anderswo einen tragischen Verlust darstellt. Die Winde die Schicksals stellen das Paar vor grosse ethische Fragen.

 

Wer erinnert sich nicht gern an die grossartigen Kostümfilme der 80er und 90er Jahre. An Filme wie «Zeiten der Unschuld„ «Legenden der Leidenschaft» oder «Aus der Mitte entspringt ein Fluss». Es sind fein ausgearbeitete Meisterwerke, Literaturverfilmungen mit Stil. An genau diese Nostalgie-Quellen erinnert Derek Cianfrances («Blue Valentine», «The Place beyond Pines») jüngstes Werk. Es sind erneut die kleinen zwischenmenschlichen Dramen, welche Lebensgeschichten prägen und lenken. Die Verfilmung von M.L. Stedman Besteller überzeugt mit hervorragenden Darstellern und einer atemberaubenden Kinematografie. Gewisse Filmmomente erinnert kurz an Terrence Malick, doch dem jungen Filmemacher gelingt es mühelos, dem Stoff seinen eigenen Stempel aufzusetzen. 

 

Fans von aufwendig inszenierten Romanverfilmungen werden ihre Freude haben. Für alle anderen bleiben die wunderschön eingefangenen Naturszenen.

 

  • The Light Between Oceans (UK, Neuseeland, USA 2016)
  • Regie: Derek Cianfrance
  • Drehbuch: Derek Cianfrance (für die Leinwand adaptiert, M.L. Stedman (Roman)
  • Besetzung: Michael Fassbender, Alicia Vikander, Rachel Weisz 
  • Kinostart: 8. September 2016

 

Tanja Lipak / Fr, 09. Sep 2016