Jaegers vs. Kaiju II

Movie-Kritik: Pacific Rim Uprising
Bildquelle: 
© Universal Pictures International Switzerland.

Ein Jahrzehnt nach dem Krieg gegen die Kaiju lebt Jake Pentecost (John Boyega), Sohn von Kriegsheld Stacker Pentecost, ein Dasein als Krimineller. Der ehemalige Kadett, der einst eine vielversprechende Militärkarriere vor sich zu haben schien, verkauft alte Teile von Jaegern, die er für Waffenhändler stielt. Den Rest seiner Zeit verbringt er mit ausgiebigen Partys. Eines Tages macht er eine ungewöhnliche Bekanntschaft, die ihn zurück zum Militär bringt. Dort muss er lernen, mit seinem Ex-Partner Nate (Scott Eastwood) auszukommen. Denn eine Gefahr lauert, der nur ein eingespieltes Team in einem Jaeger gewachsen ist.

 

Seit dem ersten Teil von Pacific Rim sind fünf Jahre vergangen. Was erwartet man von der Fortsetzung? So ziemlich das, was man erhält. Explosionen, Witze, die nur teilweise landen, Roboter, die gegen Monster kämpfen und ein «Wissenschaftler», der versucht, dem Ganzen etwas Kontext zu geben. John Boyega zeigt nach «Star Wars» auch hier, dass er das Zeug zum Filmstar hat. Er zeigt gutes Timing in der Komik, leider sind einige der Witze ziemlich schlecht. Auch die anderen Darsteller geben sich Mühe, die nicht sehr sorgfältig konzipierten Sätze des Skripts angemessen über die Lippen zu bringen. Bewegendes Drama oder Emotionen kommt aber nicht wirklich auf, die Dynamik zwischen den Figuren fühlt sich sehr erzwungen an. Die Handlung ist insgesamt absehbar und die Logik des Drehbuchs im besten Fall löchrig. Besonders das Ende des letzten Kampfes wird wohl manchen Zuschauer stutzig machen.

 

Das sind aber nicht die Gründe, weshalb man sich den Film ansieht. Die Action ist durchaus unterhaltsam und führt den Stil des ersten Films fort. Computergenerierte Monster und Roboter sehen – mit einigen Ausnahmen – überzeugend aus. Es scheint aber manchmal, als ob besonders die Grösse der Roboter zwischen verschiedenen Aufnahmen variiert. Wegen ihren Ausmassen bewegen sich die Kampfsubjekte stets eher langsam – das kann ziemlich ungeduldig machen. Es dauert auch bis nach der Hälfte, bevor man die erste Konfrontation zwischen Maschine und Alien zu Gesicht bekommt. Wem aber die Darstellung der Action im ersten Teil gemundet hat, wird auch hier Gefallen daran finden.

 

Der letzte Film hat in China etwa gleich viel Geld eingespielt wie in den USA und auch generell viel Geld im asiatischen Raum gemacht. Entsprechend ist der Film auch auf diese Region der Welt ausgerichtet. Das macht sich besonders in der Wahl der Darsteller und Schauplätze bemerkbar. Während das den Film an sich nicht schlechter machen würde, wirken einige dieser Elemente ziemlich forciert und unnatürlich. Zum Beispiel erhält ein japanisches Monument auf unpassende Weise im dritten Akt plötzliche und überraschende Prominenz. 

 

Ein Film, der hält, was er verspricht – aber nicht mehr. Wer emotional oder geistig einnehmendes Filmmaterial sucht, ist hier am falschen Ort.

 

  • Pacific Rim Uprising
  • Regie: Steven S. DeKnight
  • Darsteller: John Boyega, Scott Eastwood, Jing Tian, Cailee Spaeny, Rinko Kikuchi, Burn Gorman, Adria Arjona und Charlie Day
  • Laufzeit: 111 Minuten
  • Kinostart: 22. März 2018

 

Jonas Stetter / Fr, 23. Mär 2018