Ex-Mister zeigte im Papiersaal, was er kann

Konzertkritik: Jan Oliver im Papiersaal

Text von Thomas Hügli

 

Es ist diese angenehme Atmosphäre im Papiersaal in Zürich, welche Konzertbesuche zu einem besonderen Erlebnis machen. Die Leute sind gut drauf und zahlenmässig eher in bescheidenem Rahmen. Viel Platz für alle und keine Wartezeiten an der Bar, bis zum nächsten Drink.

 

Jan Oliver is in the house und mit ihm auch viele weibliche Fans, davon einige Kinder in Begleitung Erwachsener. Der 26jährige grossgewachsene Ex-Mister Schweiz mit dem markanten Gesicht und der verzaubernden männlichen Stimme ist beliebt und er macht das, was er am liebsten tut; Er tourt durch die Schweiz und spielt die Songs seines Debütalbums «The Great Escape». Der in klassischem Gesang ausgebildete Singer/Songwriter hat sich ganz der Musik verschrieben. Er spielt und komponiert am Piano und die Texte seiner Songs spickt er mit ehrlichen Worten aus turbulenten Zeiten in seinem Leben.

 

Grosser Mann mit kleinen Gesten und prächtiger Musik

 

Schlagzeug, Bass, Gitarre und Jan Oliver am Piano, so präsentiert sich die Band dem Publikum, das nun geschlossen um die kleine Bühne versammelt ist und heftig applaudiert. Unvermittelt beginnt der erste Song und schon ist kein Halten mehr. Der Groove, Jan Oliver‘s einzigartige Stimme und der Rhythmus von «Good Times» bringt alle Körper in Bewegung. «Die Aufregung war gross und ich freue mich hier bei euch zu sein“, sagt Jan Oliver, sichtlich in seinem Element. Er zögert nicht lange und haut in die Tasten für «always on the run», ein Popsong, der auch sehr gut zu einer Kaugummiwerbung passen würde.

 

Tauglich für grosse Bühnen auf internationalem Niveau ist der gefühlvolle und leidenschaftliche Musiker allemal. Dies beweist er eindrücklich mit seiner Ballade «Riders» und seiner Single «Stay Young». Jan Oliver ist ein grosser Mann mit kleinen Gesten und prächtiger Musik. Er hat nicht nur ein tolles Gesicht, sondern auch eine grossartige Stimme. Seine Live-Performance ist ein wahres Vergnügen. Variantenreich, stilvoll und auf höchstem Niveau, bringt er sich ordentlich ins Schwitzen und sein Publikum gehörig in Partystimmung. 

 

Patrick Holenstein / Fr, 07. Feb 2014