Tim Bendzko: «In 5 Jahren bin ich auf Tour...oder im Urlaub»

Interview mit Tim Bendzko

Das neue Album von Tim Bendzko heisst «Am Seidenen Faden» und ist am 24. Mai erschienen. Der deutsche Singer/Songwriter und «The Voice Kids»-Juror möchte damit an den Erfolg seines Debutalbums «Wenn Worte meine Sprache wären» anknüpfen. Für Bäckstage nahm er sich Zeit für ein Interview zu seinem neuen Werk.

 

War es schwierig, nach dem Erfolg von «Wenn Worte Meine Sprache Wären» ein Nachfolgealbum zu machen, oder war es sogar einfacher?

Einfacher war es vielleicht nicht, aber es war tatsächlich deutlich entspannter. Das erste hat ja so gut funktioniert, da ist man erst mal beruhigt. Es ist einfach klar, dass es Menschen gibt, denen irgendwie gefällt, was ich mache, und so habe ich versucht, einfach abermals auf meine innere Stimme zu hören und es so zu machen, wie es sich richtig anfühlt.

 

Hast du selbst einen Lieblingssong auf deinem neuen Album?

Ja, alle (lacht). Ja natürlich, wenn ich von einem Song nicht selbst total begeistert wäre, dann wäre er auch nicht auf dem Album. Und es war sogar wirklich schwierig, Songs wegzulassen. Ich kann auch nicht sagen, was mein Lieblingslied ist, jeder Song hat so seine besondere Note.

 

Wie entstehen deine Texte oder die Ideen dazu?

Ich google (lacht). Ne, also ich setz mich einfach hin mit einem Instrument, oder hör irgendwie einen Beat, sowas in der Art, und dann hoff ich, dass mir einfach irgendeine Zeile einfällt. Und das passiert meistens dann auch. Um die Zeile herum bastle ich dann alles andere, wie so ein Puzzle quasi.

 

Es sind wirklich extrem viele absurde Sachen in den letzten zwei Jahren passiert.

 

Was ist für dich das Schönste am Leben als Musiker?

Musik machen zu dürfen. Dafür mache ich das tatsächlich, einfach, um vor Menschen singen und sich als Musiker fühlen zu dürfen, das ist einfach schön.

 

Was ist das Eindrücklichste, das du in den letzten zwei Jahren erlebt hast?

Wie viele Zeichen hast du (lacht)? Es sind wirklich extrem viele absurde Sachen in den letzten zwei Jahren passiert, wenn man einmal damit anfängt, hört man tatsächlich nicht mehr auf. Es geht damit los, dass überhaupt das Album raus kam, keine Ahnung was da dann plötzlich mit «Welt Retten» (erste Single-Auskopplung, Anm. der Red.) passiert ist, dann der Bundesvision-Songcontest, die ersten Touren und Konzerte, was da alles los war … es gab so viele besondere Momente, da kann man nicht einen einzelnen herausheben.

 

Welche Musik hörst du selbst am liebsten?

Im letzten Dreivierteljahr eigentlich gar nichts. Ich hab immer entweder selbst Musik gemacht oder dann auf dem Nachhauseweg nochmal angehört, was gerade gemacht wurde. Von daher hab ich eigentlich fast nichts gehört, und wenn, dann nur ganz vereinzeltes Zeug, Emeli Sandé oder solche Sachen.

 

Und als deine Alben noch nicht raus waren, hast du da deine Inspiration irgendwo in der Musik geholt?

 

Da hab ich auch vieles gehört, also tatsächlich auch viele deutschsprachige Sachen, aber nicht als Inspiration, sondern weil es mir einfach gefallen hat.

 

Ich bin mir schon dessen bewusst, dass sich das Ausmass, in dem ich Musik machen darf, relativ schnell verändern kann.

 

Gibt es jemanden, mit dem du gerne einmal ein Duett singen würdest?

 

Ne. Das sind immer so Sachen, die müssen sich ergeben. Es gibt bestimmt Menschen, die zu Hause sitzen und sich den ganzen Tag überlegen, mit dem und dem würd ich gerne mal was zusammen singen, aber das sind alles Sachen, die sich eh von alleine ergeben. Das sind meistens auch die besseren Projekte als die, die konstruiert wurden, weil vielleicht die Plattenfirma sagt: «Oh, lass uns doch mal mit Mariah Carey einen Song zusammen machen, damit Mariah Carey in Deutschland mal wieder einer mitbekommt.» Das macht einfach keinen Spass.

 

Was würdest du tun, wenn es mit der Musik nicht mehr klappen würde?

(Zögert) Musik. Weitermachen. Ich bin mir schon dessen bewusst, dass sich das Ausmass, in dem ich Musik machen darf, relativ schnell verändern kann. Aber es wird jetzt nicht von heute auf morgen passieren, dass ich nicht mehr singen kann, es sei denn, ich habe einen Unfall oder so, aber das wollen wir jetzt mal nicht hoffen.

 

Wo siehst du dich in fünf Jahren?

In fünf Jahren … wenn wir jetzt hier gerade das zweite Album haben, dann bin ich in fünf Jahren gerade auf Tour. Oder im Urlaub.

 

Wo auf der Welt hättest du deinen nächsten Auftritt, wenn du frei wählen könntest?

In Kapstadt, aber nur wenn’s da gerade warm ist. Ist es da gerade warm? Da ist jetzt wahrscheinlich Winter …

 

Das weiss ich nicht, ich war leider noch nie in Südafrika … warst du denn schon mal dort?

Ja, wir haben die ganzen Fotos für das Album dort gemacht und das Video gedreht.

 

Was ist dein höchstes Ziel mit der Musik? Was würdest du gerne mal erreichen?

Mein Ziel war es, ein Album zu machen, und das ist jetzt schon das zweite. Von daher sind meine Ziele wirklich alle erreicht. In den letzten zwei Jahren habe ich so viele absurde Sachen gemacht, dass es utopisch wäre, sich zu überlegen, ich würde jetzt gerne noch dies oder jenes tun.

 

 

Tim Bendzko - «Am seidenen Faden»

 

  • Das Album «Am Seidenen Faden» ist im Handel erhältlich. 
  • Alle Infos zu Tim Bendzko liefert die Webseite von Tim.

 

Seraina Schöpfer / Mi, 12. Jun 2013