Olly Murs: Singen ist vergleichbar mit einem Marathon.
Wenige Stunden bevor Olly Murs im Hallenstadion 13‘000 Menschen beim Energy Stars for free begeistert hat, traf Bäckstage den bestens gelaunten Engländer im Hotel Eden au Lac direkt am malerischen Zürichsee. In entspannter Atmosphäre beantwortete er aufmerksam unsere Fragen.
Wie fühlt es sich für dich an, wieder zurück in der Schweiz zu sein, nach deinem Auftritt vor zwei Jahren am Energy Stars For Free?
Ich finde es toll wieder zurück in der Schweiz zu sein. In der Zwischenzeit war ich allerdings noch einmals im Rahmen der Robbie-Williams-Tour in der Schweiz. Danke euch, dass ich wieder in der Schweiz sein kann.
Wie war es für dich, den Song «Let me in» mit einem deiner Idole, Paul Weller, aufzunehmen?
Für mich war es genial direkt mit ihm zu arbeiten und einen Song mit ihm auf dem Album zu haben, ist eine grosse Freude für mich. Ich habe seine Lieder viele Jahre gesungen und jetzt einen gemeinsamen Song zu haben, ist toll. Ich kann es kaum erwarten, dass die Schweizer das Lied hören können.
Wie kam es zur Kollaboration mit Demi Lovato für den Song «Up»?
Der Song wurde letztes Jahr schon produziert und wir fanden ihn wirklich cool und wollten, dass die Fans ihn hören können. Wir wollten den Song so gut wie möglich machen. Deshalb sprach ich mit dem Label über verschiedene Namen, darunter Demi Lovato. Wir spielten Demi den Song vor und sie liebte ihn. Ich bin dankbar, dass sie bei «Up» mitmacht.
Mit dem ersten Album fing ich auch mit dem Schreiben an. Vorher hatte ich nie Texte geschrieben. Dann schrieb ich für das erste Album und eines führte zum anderen.
Du machst ja viele Kollaborationen. Mit welchem Star würdest du am liebsten ein Lied aufnehmen?
Stevie Wonder. Wenn ich mit Stevie Wonder ein Lied produzieren könnte, würde ich durchdrehen. Dies sag ich vor allem, da ich seinen Song «Superstitious» bei X-Factor aufgeführt habe. Er war mein Audition Song. Zudem habe ich viele Medleys und viele Songs von ihm schon früher gesungen.
Du schreibst und komponierst deine Text ja selbst. Wie geht ihr da vor?
Zuerst produzieren wir die Akkorde des Songs, also den instrumentalen Teil. Wenn wir das gemacht haben, suchen wir eine Melodie und erst ganz am Schluss widmen wir uns dem Text.
Wie entscheidest du, welche Lieder auf einem Album landen werden?
Also ich entscheide so, dass ich alle Songs produziere. Meistens merke ich schon beim Produzieren, welche gut sind und welche eher nicht. Danach bleiben 20 bis 30 Lieder übrig. Diese höre ich mir immer und immer wieder an. Wenn sie mich nach ungefähr 25 mal anhören nicht langweilen, dann verwende ich sie für das Album.
Wann hast du mit dem Schreiben angefangen?
Mit dem ersten Album fing ich auch mit dem Schreiben an. Vorher hatte ich nie Texte geschrieben. Dann schrieb ich für das erste Album und eines führte zum anderen. In den vergangen Jahren wurde ich immer geübter und es macht mir inzwischen richtig Spass, Texte zu schreiben.
Du bist dieses Jahr bei X-Factor aufgetreten. Wie war es für dich, dort zu stehen, wo alles begonnen hat?
Ich bin immer gerne dort. Es tut gut zurück zu sein und all die Fans, die Jury und auch die Zuschauer und die Show zu sehen. Ich hatte eine tolle Zeit dort und liebe es dort zu performen. Es fühlte sich an, wie zurück zu Hause zu sein.
Wie steht es bei dir mit Lampenfieber?
Es ist unterschiedlich. Beim Auftritt bei X-Factor war ich so relaxed wie seit langem nicht mehr. Ich fühlte mich wie zu Hause und es freute mich dort aufzutreten. Ich spüre zwar einige Nerven, aber diese sind mehr wegen der Vorfreude. Aber wenn ich zum Beispiel morgen bei den Grammy’s auftreten würde, wäre ich sehr nervös.
Wie steht es mit dem Lampenfieber am Energy Stars for free?
Ich freue mich auf den Auftritt, da ich keinen Druck spüre. Es geht nur darum, mit den Fans und den 13‘000 Besuchern Spass und einen guten Abend zu haben. Es wird fantastisch.
Ich habe diese Übung mit einem Strohhalm, die ich seit einiger Zeit mache und die mir ziemlich geholfen hat. Die Übung besteht darin, Töne durch den Strohhalm zu blasen. Zudem mache ich auch ein Warm-Up für die Stimme, bevor ich auf die Bühne gehe.
Es ist sicherlich angstrengend, viele Songs nacheinander zu singen. Was machst du, damit du deine Stimme nicht verlierst?
Hmm, du musst sehr aufpassen. Hauptsächlich, wenn du viele Lieder nacheinander singen musst. Deshalb ist es wichtig, dass du deine Stimme trainierst. Deine Stimme ist ein Muskel und muss trainiert werden. Es ist vergleichbar mit einem Marathon: Ohne Übung wirst du den Marathon nie schaffen. Genau so würde deine Stimme bei einer Tour versagen, wenn du sie vorher nicht trainierst. Am besten singst du jeden Abend neun bis zehn Lieder und steigerst dann auf 12 Songs und immer so weiter. Danach wird deine Stimme automatisch sehr stark werden.
Hast du auch ein Ritual bevor du auf die Bühne gehst?
Ja, immer. Ich habe diese Übung mit einem Strohhalm, die ich seit einiger Zeit mache und die mir ziemlich geholfen hat. Die Übung besteht darin, Töne durch den Strohhalm zu blasen. Zudem mache ich auch ein Warm-Up für die Stimme, bevor ich auf die Bühne gehe. Denn wie ich gesagt habe, ohne Übung wirst du weder beim Sport noch bei einem Auftritt weit kommen.
Du hast letztens die Daten der UK-Tour herausgegeben. Wirst du auch in die Schweiz auftreten?
Ja, klar. Wir wollten zuerst die UK-Tour-Daten veröffentlichen, aber natürlich werden wir auch in Europa und in der Schweiz auftreten (Stadthalle Bern, 30. Mai 2015). Merkt euch dieses Datum und kommt vorbei.
Olly Murs - «Wrapped Up feat. Travie McCoy»
Live:
- Olly Murs
- 30. Mai 2015
- Bern-Expo Festhalle Bern
- Tickets gibt es via Ticketcorner ab 5. Dezember 2014