Khaled brachte den Raï nach Zürich

Konzertkritik: Khaled im Zürcher Volkshaus
Khaled begeisterte im Volkshaus
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Facebook/Khaled

Khaled – auch wenn sein Haar und Bart mittlerweile ergraut sind, seinen jugendlichen Charme und sein spitzbübisches Lachen hat er sich bewahrt. Noch immer ist er der unangefochtene Roi du Raï, das bewies er bei seinem Auftritt im Volkshaus Zürich vergangenen Mittwoch erneut.

 

Khaleds Auftritt mit seiner siebenköpfigen Band, bestehend aus Laute, zwei Keyboards, Gitarre, Bass, Schlagzeug und Percussion, war der Rahmen für eine kulturübergreifende Feier. Khaled war nicht der einzige mit Maghreb-Wurzeln, denn die Raï-Klänge zogen eine Vielzahl an Landsmännern und –frauen an.

 

Bis auf ganz wenige leer verbleibende Sitzplätze war das Konzert nahe zu ausverkauft. Gespannt wurde der Aufritt des Roi du Raï erwartet und so wurde einstimmig sein Name gerufen – die Aufforderung zu singen. Als Khaled die Bühne betrat wurde er mit Jubelschreien und grossem Applaus empfangen. Die algerischen Konzertgänger zeigten wortwörtlich Flagge, ob nun die algerische oder tunesische, es ging vom ersten Moment an bunt zu und her.

 

Das Publikum sang «Aicha» im Alleingang

 

Die für Raï typischen fröhlichen Klänge erinnern an 1001 Nacht und so wurde man binnen zwei Stunden auf eine musikalische Reise geschickt. Dabei durften Hits wie «Didi» natürlich nicht fehlen. Das Publikum war sichtlich begeistert und liess es sich nicht nehmen in die bekannten Lieder miteinzustimmen.

 

Die Stimmung war so ausgelassen, dass Khaled es mit Humor nahm, als kurz nacheinander zwei Männer unbefugterweise den Weg auf die Bühne fanden um den Sänger bei seiner neuen Single «C’est la vie» stimmlich zu unterstützen. Sehnsüchtig erwartet, dann endlich da: Schon bei den ersten Takten von «Aicha» begannen die Zuhörer das Lied im Alleingang zu singen. Khaled war von dieser Geste sichtlich gerührt und bedankte sich beim Zürcher Publikum, bevor er selbst den Gesangspart übernahm.

 

Doch wie alles Schöne, hatte auch dieser Abend ein Ende und so bedankten sich die Zuhörer mit Applaus, Jubelschreien und Zurufen für eine wunderbar kurzweilige Konzertnacht. Im Gegenzug sang Khaled ein letztes Lied. Die Plattentaufe von «C’est la vie» war gelungen und das Publikum zufrieden.

Dominique Rais / Do, 07. Mär 2013