Kreischende und von Song zu Song stärker in Ekstase geradende Teenies? Nein, es ist kein Konzert von Justin Bieber. Sondern womöglich der letzte Schweizer Auftritt der englischen Rockband Bloc Party, der am Dienstag im Komplex stattfand. Bereits im Juni hatte Gitarrist Russel Lissack verraten, dass die Band nach der Festival-Saison und der Veröffentlichung ihrer neuen EP «The Nextwave Sessions» bis auf Weiteres Pause machen will.

 Gitarrist Russell Lissack und Ersatz-Schlagzeugerin Sarah Jones wirken konzentriert. (Mit Maus über Bild fahren) 

Vollkommene Dunkelheit herrscht im Komplex. Die ersten Töne erklingen und die Scheinwerfer beginnen durch den Saal zu kreisen. Dass es innerhalb der Band nicht mehr zu harmonieren scheint, unterstützt die Tatsache, dass Bloc Party die Bühne ohne Drummer Matt Tong betreten und stattdessen Hot-Chip-Tour-Drummerin und ehemaliges «New Young Pony Club»-Mitglied Sarah Jones an ihrer Seite haben.

 Kein Entkommen.

Kaugummikauend stimmt Sänger und Gitarrist Kele Okereke mit seiner neu zusammengestellten Live-Band den ersten Song an. Wenn auch nicht in Originalbesetzung, so schaffen Bloc Party es doch, das Zürcher Publikum vom ersten Moment an zu begeistern.

                 Kele Okereke war das Zentrum der Show. 

Ob mit «Hunting For Witches» oder dem gerade erst veröffentlichten Song «Ratchet», es ist geradezu unmöglich still zu stehen, während sich die Location zunehmend in eine «bloc party» verwandelt. Ob klatschend oder stampfend, dem eindringlichen Rhythmus jedes einzelnen Songs sowie der grandiosen Laser-Show kann niemand entkommen.

 Live noch besser, als ab Platte.

«The next song is about public transport», kündigt Kele Okereke «Waiting For The 7.18» an. Die Augen der jungen Frauen in der ersten Reihe hängen förmlich an den Lippen des Sängers, als «Song For Clay» den Komplex in einen Raum voller Tanzwütiger verwandelt. Natürlich dürfen auch Songs wie «Helicopter» und «Banquet» nicht fehlten.

Bloc Party sorgen im Komplex für viel gute Stimmung. Unterstützt werden sie dabei von viel Licht und Lasereffekten.  

«You guys are fucking awesome. Coming out on Tuesday!», freut sich der «Bloc Party»–Frontman über das zahlreich erschienene Publikum. Nach 90-minütigem Konzert und zwei Zugabe-Blöcken verschwinden Bloc Party mit «This Modern Love», womöglich für immer, von der Bühne. Eine Band, deren Live-Auftritt ihre bisher veröffentlichten Platten um Welten überragt.