Trivia zu «Rogue One: A Star Wars Story»

Hintergrund: Rogue One: A Star Wars Story
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© Lucasfilm

Die neuste Heldin im «Star Wars»-Universum heisst Jyn Erso und ist die zentrale Figur im ersten Nebenkapitel zur Space-Opera. Nachdem die Rechte vor einiger Zeit an Disney übergegangen sind, wurde bald bekannt, dass «Star Wars» neu belebt werden würde. Dass ein grosser Masterplan, rund um eine neue Trilogie, den Ker bilden würde, stiess nicht nur auf Jubel bei den Fans. Allerdings waren nach «Star Wars Episode VII: Das Erwachen der Macht» sehr viele Zweifel schnell verblasst. Mit «Rouge One: A Star Wars Story» durfte dann ein Film ins Rennen gehen, der ohne bekannte Figuren auskommen musste. Die Britien Felicity Jones wurde für die Hauptrolle besetzt. Frisches Gesicht und dazu preisgekrönt - gute Wahl. Jones spielt also Jyn Erso. Sie und eine Gruppe Mitstreiter versuchen im Film die Pläne des berüchtigten Todessterns des Imperiums zu stehlen. Jyn Ersos Vater (Mads Mikkelsen) ist einer der besten Techniker im Universum und hat auf dem Todesstern - zur Arbeit gezwungen - eine Notlösung eingebaut. Doch konnte er nur den Hinweis auf den neuralgischen Schwachpunkt an seine Tochter schicken und nicht die Pläne selbst. Das ist die Aufgabe der Heldentruppe und diese Mission wird in «Rogue One» erzählt. Das funktioniert sehr gut. Wer den Film im Kino verpasst hat, kann das jetzt zuhause nachholen. Ab sofort ist «Rogue One: A Star Wars Story» auf Blu-Ray und DVD erhältlich. 

 

Da ein Film aus dem «Star Wars»-Universum meist eine grosse Produktion ist, gibt es viel darüber zu schreiben. Zum Start für das Heimkino haben wir ein paar Hintergrundfakten gesammelt.

 

Fakten zu «Rogue One»: 

 

 

Technisch steckt viel in «Rogue One». Ein schönes Beispiel ist die Figur des Grand Moff Tarkin, die bisher von Filmlegende Peter Cushing gespielt wurde. Leider ist der Schauspieler aber 1994 gestorben. Und doch wirkt er auf der Leinwand ziemlich lebendig. Da «Rogue One» vor «Star Wars Episode IV: A New Hope» spielt, war die Figur unverzichtbar. Ihr Aufritt ist durch moderne Technik möglich. So wurde der junge Schauspieler Guy Henry gecastet, weil er eine ähnliche Statur wie Cushing hat. Während der Dreharbeiten trug er eine Art CGI-Maske mit Punkten, die es später ermöglichte, Peter Cushing digital in den Film zu kopieren. Allerdings bestand ein weiteres Problem, nämlich die Beleuchtung des Originalfilms. Die war anders als bei «Rogue One». Weiter waren die Kieferbewegungen von Guy nicht gleich wie bei Cushing. Aber mit viel Aufwand wurde ein befriedigendes Ergebnis erzielt. Das Verfahren wurde in «Rogue One» noch ein zweites Mal eingesetzt, aber mehr sagen wir dazu nicht, weil das ein Spoiler wäre. Allerdings löste der Einsatz eine Diskussion über die ethische Seite beim digitalen Einsetzen eines verstorbenen Schauspielers, wie eben Peter Cuhsing, beim Film aus. Diese technischen Aspekte haben die Kollegen von moviepilot.de gekommt zusammengefasst. (Quelle: moviepilot.de)

 

Die gesamte Geschichte von «Rogue One» ist eigentlich der Vorspann von «Star Wars Episode IV: A New Hope». Der gelbe Lauftext beschreibt quasi die Ereignisse um Jyn Erso (Felicity Jones). Darum ist es innerhalb des «Star Wars»-Universums chronologisch auch möglich, dass Kultbösewicht Darth Vader - erneut von James Earl Jones gesprochen - im Film einen Auftritt hat. Ebenfalls ist den Produzenten bzw. Regisseur Gareth Edwards mit dem Ende von «Rogue One» der konsequente Anschluss an den Folgefilm hervorragend gelungen. Aber genauere Details wären ein Spoiler.   

Regisseur Gareth Edwards geht in einem Gespräch mit intro.de etwas mehr auf die Figur von Darth Vader ein und witzelt, dass man doch nicht Darth Vader Befehle erteilen könne. Allerdings habe er diesen Respekt schnell abgelegt. Überhaupt sei es schwierig gewesen, einen Schauspieler zu finden, der ins Kostüm passt. Damit meint Edwards nicht die Grösse, sondern die Ausstrahlung. «Wir mussten lange nach einem Darsteller suchen, der die richtige Körpersprache hatte. Nur die entsprechende Größe reichte nicht aus, das sah trotzdem meist nicht nach Vader aus», erklärt Edwards im Interview. Sogar der Helm sei eine Herausforderung gewesen, wenn man ihn nämlich heute produziert würde, wäre er viel cooler und makelloser. «Damit er authentisch war, mussten wir also möglichst genau die kleinen Macken imitieren, die er im Original-«Star Wars» hatte.» (Quelle: intro.de)

 

Sympathisch. Im gleichen Interview mit intro.de outete sich Gareth Edwards als Fan-Boy und gesteht, dass er möglichst viele Bezüge zu den originalen Filmen einbauen wollte. Klar, man will ja zeigen, dass man die Thematik kennt. Doch diesen Zahn zog man ihm schnell. Schliesslich sei das Ziel nicht, das Universum von «Star Wars» einzuengen. Wenn aber jede Begegnung im Film einen Bezug zu den bisherigen Filmen gehabt hätte, hätte das Universum sehr eng gewirkt. Edwards hat das eingesehen und dem Film hat das wahrscheinlich auch eher gut getan.

 

Für Felicity Jones, die für «Die Entdeckung der Unendlichkeit» eine Oscar®-Nominierung als Beste Hauptdarstellerin bekommen hat, war die Rolle in «Rogue One» die erste wirklich grosse Action-Rolle. Entsprechend spannend waren für sie die Dreharbeiten. Aber auch aufregend. Noch nie habe sie Dreharbeiten so sehr genossen, verriet sie suedkurier.de in einem Interview. Weiter gab sie Einblicke in die Locations, so haben man in der «endlosen jordanischen Wüsten» gedreht, aber auch auf Booten auf den Malediven, «umringt von atemberaubenden Walhaien». Selbst im Studio hätte sie sich ständig kneifen müssen, denn «auch nach fünf Wochen hat man sich noch nicht an den Anblick gewöhnt, in der Mittagspause zwischen lauter Stormtroopern zu sitzen, die gerade etwas essen». (Quelle: suedkurier.de)  

Wie erwähnt, war es für Felicity Jones die erste grosse Action-Rolle. Da sind natürlich Stunts ein Thema. Die Britin wurde für die Rolle von einem Kung-Fu-Lehrer trainiert. Allerdings fand das abends statt, wie sie dem Musikexpress verriet, weil sie gerade an einem anderen Film drehte. Weiter erzählte sie, dass sie bereits Erfahrungen in Judo habe, da sie während des Studiums Judo-Unterricht gehabte hätte. Daher sei es für sie wie eine Zeitreise gewesen. Ebenfalls betont sie im Interview, dass sie möglichst viele Stunts selbst ausführen wollte. (Quelle: musikexpress.de)

 

«Rogue One» hat an den Kinokassen 1,055 Milliarden Dollar eingespielt und ist somit der dritte Film aus dem erweiterten «Star Wars»-Universum, der die magische Grenze von 1 Milliarde durchbrechen konnte. Es ist auch der erste Film, der nicht zur Haupt-Reihe gehört, dem so ein Ergebnis gelungen ist. Die anderen beiden Filme sind «Star Wars Episode I: Die dunkle Bedrohung» (1,028 Milliarden) und «Star Wars Episode VII: Das Erwachen der Macht» (2,068 Milliarden). «Episode I» konnte die Milliardegrenze knacken, weil er in 3D umgerechnet zur Wiederaufführung kam. (Quelle: Liste der erfolgreichen Filme aller Zeiten bei insidekino.de

 

Um sich klar von der Haupt-Serie von «Star Wars» abzugrenzen, wurden bei «Rogue One» ein paar stilistische Änderungen gemacht. Einerseits fehlt der ikonische gelbe Intro-Schriftzug, der am Anfang im Universum verschwindet. Andererseits ist auf das bekannte und äusserst beliebte musikalische Thema verzichtet worden. Nur wenn Darth Vader auftritt, ist zart im Hintergrund die Fanfare zu hören. Das macht Sinn, weil «Rogue One» und der geplante Solo-Film zu Han Solo eben eher Hintergrundinfos liefern und nicht die grosse «Star Wars»-Story aufgreifen. Ein weiteres kleines Detail: es ist der erste «Star Wars»-Film, der die Locations jeweils mit Schrift im Bild benennt.  

«Rogue One» ist der erste Film aus dem «Star Wars»-Universum, in dem keine Figur den Namen Skywalker trägt. Zudem ist es der erste Film aus dem Universum, in dem keine Hauptfigur ein Jedi ist. Darth Vader zählt hier nicht, da er nur kurz auftritt.

 

Die Hauptrolle der Jyn Erso war begehrt. Die Schwestern Rooney und Kate Mara sollen sich um die Rolle bemüht haben und auch Tatiana Maslany, die als Klon in der TV-Serie «Orphan Black» für Furore sorgt, war daran interessiert. Kein Wunder, ist Jyn Erso doch nach Rey aus «Star Wars Episode VII: Das Erwachen der Macht» bereits die zweite weibliche Hauptrolle im Universum.

 

Neben den schon erwähnten Locations in Jordanien und den Malediven waren Island und vor allem die Pinewood Studios in London zentral für die Produktion. 

 

Wer also schon leichte Entzugserscheinungen hat und es kaum erwarten kann, bis im Dezember die Sternen-Saga mit «Star Wars Episode VIII» (Kinostart: 14. Dezember) weitergeht, kann die Symptome mit «Rogue One» etwas lindern. Die Blu-Ray liefert nämlich neben dem Film eine satte Handvoll Extras. Dabei sind die Geschichte hinter dem Film und die Idee dazu, aber auch Specials zu allen Hauptfiguren sowie ein Beitrag zum Look von «Rogue One» und ein Epilog. 

 

  • Rogue One (USA 2016)
  • Regisseur: Gareth Edwards
  • Darsteller: Felicity Jones, Forest Whitaker, Alan Tudyk, Diego Luna 
  • Laufzeit: 134 Minuten
  • Im Handel: 20. April 2017

 

Patrick Holenstein / Fr, 21. Apr 2017