Fünf Seefahrer finden den sicheren Hafen im Debüt

CD-Kritik: YOKKO - «Seven Seas»
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Promobild Plattencover

Die fünf Musiker von YOKKO sind im übertragenen Sinne auf den titelgebenden «Seven Seas» unterwegs. Die Odyssee führte sie schliesslich zurück in die Heimat und jetzt ist das Debüt endlich auf dem Markt. Bühne frei für YOKKO.

 

Philipp Treyer, Daniel Fanslau, Domenic Schüpbach, Mats Tröhle und Adrian Erni heissen die fünf Seefahrer. Im Jahr 2010 hiessten sie die Segel und liessen sich direkt in den urbanen Untergrund treiben. Dort werkelten sie an Song, tüftelten an Melodiestrukturen und wurden am Ende der Reise mit einem Schatz belohnt. Ein US-Plattendeal war in der Tasche. Leider ging das Label aber pleite und die Explorer von YOKKO standen wieder vor dem Nichts.

 

Doch die Musiker liessen sich nicht unterkriegen, setzten Frustration und wohl auch die eine oder andere Schüssel Wut direkt in ihre Songs um. Herausgekommen ist ein durchwegs starkes und vielseitiges Album, auf dem ein Einfluss dominant ist: U2 – aber die haben schliesslich auch eine Amerika-Episode in ihrer Bandvita. Die Gitarre auf dem Opener «Loaded Dice» ist dann ganz klar – gewollt oder nicht – an das markante Spiel von The Edge angelehnt. Wer jetzt aber einen U2-Klon erwartet, ist falsch gewickelt.

 

Songs voller Höhen und Tiefen – wie das Leben

 

YOKKO stehen als Band fest im Leben voller Höhen und Tiefen und dafür stehen und so klingen auch die Songs. Das wunderbare und locker-schwebende «Mary» etwa, das vertonte Gedicht um eine unerwiderte Liebe quasi, ist das leise und melancholische Herzstück der Platte. Die schweren Momente im Leben zelebrieren die fünf Jungs mit wuchtigen Gitarrenwände, die sie immer wieder auftürmen und für das Kind im Manne stehen verspielte Experimente, vor denen YOKKO so gar keinen Respekt haben. Und immer wieder blitzen die feinen Facetten von U2 durch. Die Iren müssen YOKKO irgendwo bewusst oder unbewusst beeinflusst haben.

 

«Seven Seas», das Debüt von YOKKO ist am 30. August erschienen und bietet 13 abwechslungsreiche Songs, die nie langweilige werden. Offenbar sind die fünf Reisenden in einem sicheren Hafen angekommen, denn «Seven Seas» funktioniert als Album bestens und ist bestimmt ein sicherer Anker und wird YOKKO hoffentlich viel Erfolg bringen. Die Band beschreibt ihre Musik selbst als «Atlantic Wave» und das passt zum Bild der ruhelosen Seefahrer. Mögen sie noch auf viel unentdecktes Land stossen.

 

YOKKO - «Loaded Dice»

 

 

  • Band: YOKKO
  • Album: «Seven Seas»
  • Ab sofort im Handel erhältlich. 

 

Patrick Holenstein / Di, 24. Sep 2013