Absolut Hörenswert ... Band of Horses

Absolut Hörenswert # 4
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Beginnen wir die Spurensuche in Seattle. Im Biotop der diamantenen Stadt – Seattle hat diesen Namen, weil sie sehr grün ist – sind schon viele wichtige Bands gediehen. Etwa Nirvana, um nur eine zu nennen. Scheinbar kann man diesen Einflüssen kaum aus dem Weg gehen, wenn man in Seattle Musik macht. So ist der Einfluss von Grunge bei einzelnen Songs von Band of Horses doch hörbar, aber, und das ist vielleicht das Spannende, sie schaffen auch den Spagat zur Folk-Musik spielend. 

 

Back to the Roots

 

Um besser zu verstehen, wie es zu den düster melancholischen, aber gleichzeitig wunderschön fragilen Melodien auf «Cease to Begin» kam, müssen wir die Ursprünge der Band noch weiter zurückverfolgen. Ben Brudwell und der Bassist Mat Brooke stammen ursprünglich aus Mt. Pleasant in South Carolina und sind erst vor einigen Jahren nach Seattle gezogen. Im musikalisch fruchtbaren Nährboden der Stadt gründeten sie Band of Horses. Nachdem das erste Album aufgenommen und ausführlich promotet war, trennten sich ihre Wege. Mat Brooke wollte sich auf andere Projekte konzentrieren. Alleine entschied Ben Bridwell für die Aufnahmen der zweiten Platte zurück zu den Wurzeln zu gehen und er nahm das Album in South Carolina auf. 

 

Das hört man «Cease To Begin» auch an. Alles klingt langsam, fast gemütlich, aber immer ehrlich. Gekonnt mischt Bridwell angenehm rockige Songs mit Balladen, die in anderen Sphären zu schweben scheinen. Die Gitarren konstruieren langsam, Song für Song, ein Gebilde, das den Hörer packt, dann kurz träumen lässt, doch ab und zu durch sanftes Rütteln wieder weckt. Über allem thront Ben Bridwells charismatische Stimme und wenn er in «Ode to The LRC“ immer wieder „The World is such a wonderful Place“ singt, ist man gerne geneigt, ihm zu glauben. Als Abschluss schickt «Window Blues» den Hörer wieder in eine Traumwelt, die noch lange nachhallt. 

 

Lob und Anerkennung

 

Nach Eröffnungsshows für die befreundeten Iron & Wine waren Band of Horses als einer von 10 Finalisten für den «Shortlist Music Prize» nominiert, neben Künstlern wie Cat Power, Beirut oder Tom Waits. Auch durften sie gleich zu Beginn ihrer Karriere in der David Lettermann Show auftreten und damit haben die Musikagenten der Show ein gutes Händchen bewiesen, denn bis heute sammeln Band of Horses rund um den Globus neue Fans und sehr viel Lob. Trotzdem ist ihnen der kommerzielle Durchbruch bis heute nicht ganz gelungen. Aber die bisherigen Alben haben markant dazu beigetragen. Band of Horses sind am Zermatt Unplugged 2014 zu sehen. 

 

Band of Horses - «The Funeral»

Patrick Holenstein / Fr, 28. Mär 2014