Zürcher Konzerte von Stargeiger Daniel Hope bei Arte

Spezialkonzert: Hope@Home
Bildquelle: 
Flyer Arte

Das Sprichwort sagt: «Wenn dir das Leben eine Zitronen gibt, mach Limonade daraus.» Vielleicht hat der weltweit renommierte britisch-deutsche Stargeiger Daniel Hope in dieser Art gedacht, als er während des Corona-Lockdowns aus der aussergewöhnlichen Situation das Beste gemacht hat, was ihm möglich war. So hat Hope unter dem Label hope@home jeweils direkt aus seinem Wohnzimmer für seine Anhänger gespielt.


Inzwischen ist es wieder möglich, ausgewählte Konzerte zu geben, teilweise sogar vor kleinem Publikum. Das ist für Daniel Hope natürlich Ansporn und Herausforderung. Er steigert das Projekt, bringt sein Wohnzimmer symbolisch zum Publikum, wo es die Corona-Massnahmen denn erlauben, und tauft seine Idee «Hope@Home - on tour». Von «musikalischen Gesprächskonzerten» wird in den Medienunterlagen geschrieben. Das klingt tatsächlich interessant. Gemeinsam mit dem deutschen Pianisten Christoph Israel spielt Hope mit ausgesuchten Gästen im kleinen, fast intimen Rahmen. Mit den beiden Musikern standen bisher neben Grössen der Klassik so unterschiedliche Künstlerinnen und Künstler wie der US-Soulsänger Colin Rich, Schauspielerin Katja Riemann, Tim Bendzko oder die Alphornbläser Christian Loferer und Sebastian Sager auf der Bühne.

 

Daniel Hope erklärt sein Projekt mit folgenden Worten: «Naja, das hat alles während des Shutdowns angefangen. Ich saß – wie viele andere Kolleginnen und Kollegen – zuhause und hab mich gefragt: wie soll es denn weitergehen? Und da ich nicht auf Tour gehen konnte und nicht Konzerte spielen konnte, kam ich auf die Idee, die Konzerte in die Welt hinauszutragen, aus meinen eigenen vier Wänden. Und das war für mich erstens ein großes Privileg, mit ARTE zusammen zu tun, und tatsächlich 34 Live-Sendungen zu machen. Und nach dieser Zeit, als die ersten Lockerungen kamen, habe ich mir überlegt, wie es wäre, wenn man Teile von meinem Wohnzimmer mitnimmt, und damit sozusagen «on the road» geht. Während gewisse Städte oder Orte aufmachen, haben wir dann Musik live zu den Menschen gebracht, das heißt wo erlaubt war und ist, gibt es ein kleines Publikum, aber nach wie vor: unser Stammpublikum sitzt vor den Bildschirmen in der ganzen Welt verteilt.»

 

Beispiel für Hope@Home on tour. Episode 6 mit Rea Garvey

 


Besonders ambitioniert ist, dass die Konzerte jeweils am Samstag aufgezeichnet und noch am gleichen Abend beziehungsweise am Sonntag darauf auf der Website von Arte gezeigt werden. So auch am 4. & 5. Juli, wenn Daniel Hope in der Schweiz spielen wird. Die Konzerte finden in Uetikon am See statt, werden am Vormittag und Nachmittag eingespielt und sind dann am Samstag und Sonntag jeweils ab 18 Uhr auf der Arte-Website sowie über Youtube und Facebook zu finden und hören sein.

Die Gäste für die beiden Zürcher Konzerte sind hochkarätig:

Am 4. Juli wird Daniel Hope gemeinsam mit dem Zürcher Kammerorchester spielen. Das preisgekrönte Orchester hat weltweit einen hervorragenden Ruf, gastierte bereits weltweilt für Konzerte und spielt hoffentlich bald wieder weltweite Tourneen. Dazu ist das Zürcher Kammerorchester immer wieder für Crossoverkonzerte offen und hat bereits mit Lunik oder der Rockband Gotthard gespielt.

Am 5. Juli teilt Daniel Hope die Bühne mit der Flötistin Lady Jeanne Galway und dem Flötisten Sir James Galway. Über das musikalische Team liesse sich sehr viel schreiben. So führen sie gemeinsam die Galway Flute Academy, wo sie dem Nachwuchs ihr umfangreiches Wissen weitergeben. Sir James Galway ist gebürtiger Nordire. Mit 16 Jahren bekam er ein Stipendium für das Royal College of Music in London. Die erste Station einer langen Karriere, die ihn 1969 zu den Berliner Philharmonikern führte – auf Einladung von Herbert von Karajan höchstpersönlich. Seit 1975 ist Sir James Galway als Solist unterwegs und neben 98 Alben, die sein Werk krönen, ist er auf der ganzen Welt ein gern gesehener Gast.

 

Ebenfalls dabei ist Nicola Mosca, der Solo-Cellist beim Zürcher Kammerorchester ist. Studiert hat der 1976 geborene Musiker in Turin parallel Cello und Harfe. 1999 schloss er an der Musikakademie Basel das Solistendiplom für Harfe ab und im Jahr darauf erlangte er in Basel das Konzertreifediplom für das Cello. Mosca ist mehrfacher Preisträger bei internationalen Wettbewerben und kann auf sehr viel Erfahrung zurückblicken.

Ryszard Groblewski hat an der Warschauer Musikakademie studiert. Heute ist der 1983 geborene Musiker, der international verschiedene Preise gewonnen hat, beim Zürcher Kammerorchester engagiert, wo er seit 2009 Solobratschist ist. Über die Jahre entwickelte er seine Fähigkeiten mit Hilfe verschiedener international bekannter Namen wie Siji Ozawa, Kim Kashkas- hian, Gabor Takačš, Wolfgang Marschner, Nobuko Imai, Atar Arad, Pamela Frank und Miriam Fried.

 

 

Bäckstage Redaktion / Do, 02. Jul 2020