TOY: Die Musikgeschichte steht ihnen gut.

Vorschau: TOY im Exil

Kürzlich frage ein Schweizer Journalist via Twitter, wieso sich denn junge Bands nicht mehr an lange Songs trauen würden. Mit dieser Frage trifft er im Indie-Zeitalter zwar ziemlich ins Ziel, aber es gibt eben doch auch Ausnahmen. Drei Buchstaben trägt die Band, die gemeint ist, im Namen. TOY heissen sie, stammen aus England und wandeln zielsicher auf den Spuren von Velvet Underground und Kraftwerk. Wobei, selbst nennen sie auch My Bloody Valentine als Einfluss. Klingt doch nicht so schlecht. Und von Songs, die auf das ideale Popformat getrimmt werden, halten sie rein gar nichts. Der Opener der zweiten Platte ist mit über sieben Minuten Laufzeit eine kleine Ausnahme von der gezielt beobachteten These des Kollegen vom Anfang und es ist nicht der einzige Track auf dem aktuellen Album, der genüsslich und mit viel Geduld einen Teppich auslegt und sich nicht um Pop-Korsetts kümmert. 

 

TOY, das sind fünf, eigentlich sechs Bandmitglieder. Vier Jungs und ein Mädel, aber auch eine Maschine. Der Korg Delta (eine Art analoger Vintage Synthi mit Stringensamble aus den 80er Jahren), ist längst zum festen Bestandteil in der Musik von TOY geworden. Eine Maschine macht den Braten aber noch nicht fett. Dafür sorgen die fünf menschlichen Inputgeber schon selbst. TOY schaffen sich ihr klingendes Universum und benutzen dafür die aktuelle Indie-Landschaft genauso, wie klassische und genreprägende Einflüsse aus der Musikgeschichte. Am 26. März spielt die Band im Zürcher Exil und Fans von ausufernden Soundlandschaften sollten sich den Termin fett markieren, denn, um nochmals auf die Länge zu kommen, TOY spielen sich schon mal in Fahrt und suhlen sich minutenlang in herrlichem Gitarren-Synthie-Dreck. Schaut es euch an. Wir verlosen 2 x 2 Tickets. 

 

TOY - «Join The Dots»

  

  • TOY
  • 26. März 2014
  • Exil Zürich
  • Tickets gibt es via Starticket

 

Patrick Holenstein / Mi, 19. Mär 2014