Swiss Music Bar: Open Air St. Gallen Special
In Zusammenarbeit mit Students.ch
Wir sind mitten in der Open-Air-Saison und deshalb bauen wir die Swiss Music Bar im Sittertobel auf. Was tummelt sich an Schweizer Acts auf der Sitterbühne? Vier mehr oder weniger bekannte Tipps, die am Open Air St. Gallen auf dem Zeitplan stehen und für die sich ein Gang vor die Bühne lohnt. Kürzlich bei sozialen Medien gepostete Bilder vom Geländer des Open Air St. Gallen tendieren eher in Richtung von warmen Getränken à la Kaffee und Tee, vielleicht mit etwas hochprozentigen Extras. Die Vorzeichen stehen also nicht so günstig. Aber «richtige» Open-Air-Besucher interessiert das Wetter eh nicht. Darum sind die Klänge, die unser Tresen bietet, bunt gemischt und gehen runter wie Öl.
Etwas über DACHS in Erfahrung zu bringen, ist gar nicht so einfach. Auf der Musikplattform MX3 beschreibt sich die Band selbst als «farbenfroher Electropop im urchigen Ostschweizer Dialekt». Das trifft den Nagel ziemlich auf den Kopf, denn sobald man sich an den etwas ungewohnten Dialekt - jedenfalls gesungen - gewöhnt hat, entrollen DACHS bei «Schlag auf Schlag» einen verspielt-hypnotisch-ungezwungenen Teppich, dessen Kraft irgendwie an Polarkreis erinnert. DACHS spielen am Freitag um 13:15 Uhr auf der Chesterfield Stage.
DACHS - «Schlag auf Schlag»
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A Crashed Blackbird Called Rosehip
Es ist immer so eine Sache, wenn Bands von Berufskollegen unbedingt und zwingend empfohlen werden. Meist ist nur ein laues Lüftchen dahinter. Die Welten, die der jüngst bekommene Tipp A Crashed Blackbird Called Rosehip ausbreiten, sind allerdings unbedingt zu empfehlen. Egal, ob sie im Video zu «Fight Again» der filmischen Sciene-Fiction-Geschichte huldigen oder beim von Alexandra Reis & Aleksandra Jevtic märchenhaft inszenierten Clip zu «Last Night» in mysteriöse Wälder eintauchen, die Musik passt. Die Band schafft es mal mit akustischem Pop und mal mit leicht schleppenden, an den sanft einlullenden Trip Hop von Portishead in den späten Neunzigern erinnernden Soundstrukturen zu begeistern und im Kopf Universen entstehen zu lassen. Aber fertig geschwärmt, schaut die Band lieber live: A Crashed Blackird Called Rosehip spielen am Samstag um 12:45 Uhr auf der Sternenbühne.
A Crashed Blackbird Called Rosehip - «Last Night»
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Längst kein Geheimtipp mehr sind die Monotales. Sänger Mauro Guarise und seine Bandkollegen sind tief verwurzelt in Folk und Country und eigentlich würde kaum jemand vermuten, dass die Band aus der Schweiz stammt. Mit dem zweiten Album «Hidden Thrills» sind die Monotales gerade auf Festivaltour und, naja, viel süffiger kann man Folk, Country und Rockabilly nicht mehr präsentieren. Unbedingt ein sehenswerter Tipp im Line-up, wenn auch nicht mehr der geheimste. Die Monotales spielen am Sonntag um 13:15 Uhr und um 15 Uhr auf der Chesterfield Stage.
Monotales - «The Ballad Of Anna Lee»
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Streng genommen sind Bonaparte ja ein internationales Künstler-Kollektiv und für eine Kolumne über Schweizer Acts eigentlich nicht geeignet, aber da der Chef, Tobias Jundt, Schweizer und musikalischer Kopf der Band ist, passt das schon. Zudem sind Bonaparte künstlerisch immer spannend, irgendwo zwischen Dada und Gaga angesiedelt und spätestens, wenn zwischen Masken und Schminke die ersten Töne von «Too Much» erklingen, weiss man, dass Bonaparte ein sicherer Wert sind. Nein, ohne Bonaparte zu empfehlen, geht es nicht: Bonaparte spielen am Samstag um 18:45 Uhr auf der Sitterbühne.
Bonaparte - «Quarantine»
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