Eagles of Death Metal kehrten nach Zürich zurück
Die Bilanz des gestrigen Konzertabends sieht folgendermassen aus: eine bis zwei Stunden anstehen infolge intensiver Sicherheitskontrollen, ein ausverkaufter Komplex 457, zwei sich duellierende Gitarristen, ein Schlüpfer, zwei Büstenhalter, ein paar Plektren sowie unzählig getrunkene Biere.
Mancher Konzertbesucher machte sich wohl während den letzten paar Tagen seine Gedanken zum Konzert der Eagles of Death Metal, welches nach den schrecklichen Ereignissen in Paris im letzten November nun nachgeholt wurde. Gleich nach den ersten Klängen des Intros ( von Kool and the Gang) jubelte der vollgepackte Konzertsaal frenetisch den Bandmitgliedern zu, allen voran Jesse Hughes, der das «Bad in der Menge» sichtlich genoss.
Zurück auf den Bühnen der Welt
Ohne grossen Firlefanz legte die gutgelaunte Truppe mit dem Song «I Only Want You» vom Debüt-Albums los. Spätestens da waren alle Zweifel und gespaltenen Erwartungen vergessen und man liess sich im Takt der schnellen Rockmusik gehen. Ein Kreischwettkampf zwischen männlichen und weiblichen Fans, Kommentare und Komplimente von Hughes, gerichtet an die Schweizer Frauen (deren Schönheit seiner Meinung nach in der Schweizer Milch liegt) und Rockstarposen, kombiniert mit einer ansteckenden Natürlichkeit der Band, bildeten den Grundstein des Abends und des Erfolgs der Truppe. Auch wenn ein paar böse Zungen behaupteten, dass dieser aufgrund der Momente am 13. November nun sichtlich grösser wurde.
Ausser einem Lobwort, gerichtet an die Security-Männer im Bühnengraben, liessen die Eagles of Death Metal keinerlei Anzeichen von Trauer oder politischen Kommentare verlauten. Solche wären wohl auch fehl am Platz gewesen, denn die Band um Rotschnauz Hughes kam, um zu rocken und Spass zu haben. Sozusagen die Menge mit ihrer Musik zu reinigen und zu heilen. Und dies funktionierte ohne Probleme und negative Zwischenfälle.
Nach zwei Stunden Dauerbeschallung war man aber doch froh, hinaus in die frische Nachtluft treten zu können. Auch, da gegen Ende des Konzerts manche Ohren ab den verzerrten und lauten Gitarren bereits zu wummern begannen. Reklamieren will aber keiner, man ist froh, fand die Band dorthin zurück, wo sie hingehört: auf die Konzertbühnen dieser Welt, um noch lange Rock n‘ Roll zu predigen.