Stress entscheidet den Red Bull Soundclash für sich

Konzertkritik: Red Bull Soundclash
Bildquelle: 
Torvioll Jashari / Red Bull Content Pool

Schon eine Stunde vor Konzertbeginn tummelten sich die ersten Zuschauer in der ausverkauften Maag Hall. Ganze 2400 Besucher fieberten dem Battle zwischen Chartstürmer Bligg und dem 8-fachen Swiss-Music-Award-Gewinner Stress entgegen. Stress war es auch, der den Abend mit einer Reihe seiner eigenen Songs eröffnete. Unterstützt wurde er dabei von seinen Kollegen M.A.M und Karolyn, die ihn auch sonst auf seiner Tour begleiten. Danach eröffnete Bligg seinerseites den Abend mit einigen seiner Stücke.

 

Anschliessend stand der Soundclash auf dem Programm. Vier Runden hatten die beiden beliebten Rapper zu bestehen. Bei der ersten Runde brillierten die zwei Künstler mit ihrer eigenen Cover-Versionen von «Walk this Way». Im Original stammt der Song aus der Feder von Aerosmith und Run DMC. Um dies getreu dem Videoclip nachzumachen, schlüpfte Stress und seine Crew in Trainingsanzüge und sie legten sich Goldketten um. Sein Maskottchen Billy Bear durfte zudem in einem Gummiboot, das auf den Händen des Publikums getragen wurde, rumtuckern. Die Runde gewann allerdings sein Konkurrent Bligg.

 

 Stress auf der Bühne mit dem Maskottchen Billy Bear. (© Torvioll Jashari / Red Bull Content Pool)

 

Bei der zweiten Runde ging es darum den vorgegeben Song des anderen auf seine Weise fortzusetzen. Hier bestand die Schwierigkeit darin, dass Bligg und Stress in der Sprache des jeweils andern singen mussten. Also Bligg auf Französisch und Stress in Schweizerdeutsch. Highlight in dieser Runde war, als Stress beim Lied «Chef» mit einem gestählten, aber künstlichen Body und einer Perücke als Bligg-Double auf die Bühne kam. Doch auch diese zwei Punkte gingen an Bligg.

 

Vor der dritten Runde «The Clash» stand es nun 0:3 für Bligg. In dieser Runde war die Vorgabe, dass drei Songs in der vorgegeben Stilrichtung vorgeführt werden mussten. Zu den Stilrichtungen gehörten Latino, Zouk und Punk/Metal. Bligg und seine Band kamen für den Punk/Metal mit Rockermähne auf die Bühne. Stress hingegen bat bei der Latino-Version drei Sambatänzerinnen auf die Bühne und liess so die lateinamerikanische Kultur noch mehr aufkommen. Dies war die erste Runde, die der Lausanner Stress für sich entscheiden konnte.

 

Nun war Gleichstand zwischen den zwei Duellanten. Also war es die letzte Runde, die über Sieg oder Niederlage entscheiden musste. Bei dieser Runde hatten die Künstler die Möglichkeit einen Gast ihrer Wahl auf die Bühne zu holen. Bligg entschied sich dabei für seinen Vater und seinen Bruder und performte mit ihnen seine Hit-Single «Rosalie». Stress entschied sich für einen Chor von seiner alten Schule in Lausanne. Somit standen nun 30 Schülerinnen und Schüler und die ganze Crew von Stress auf der Bühne.

 

Auf der Bühne von Bligg ging es zeitweise ziemlich heiss her. (© Flavio Leone / Red Bull Content Pool)

 

Nach diesem Auftritt entschied sich mithilfe eines Dezibel-Meters, der die Lautstärke des Publikums mass, wer sich als Sieger feiern konnte. Beim Applaus merkte man, dass es nun um die Wurst ging. Alle schrien und tobten, was das Zeug hielt. Nach fünf Sekunden unter tosendem Applaus, schauten alle gebannt auf den Balken. Dann wurde das Geheimnis endlich gelüftet und Stress wurde als Sieger gefeiert.

 

Für den letzten Song lud Stress seinen Musikkollegen Bligg und seine Crew auf die Bühne ein. Bevor sie zusammen das Lied «Robot Girl» aus dem Album «Noëls Room» performten, sagte Stress «Scheiss auf den Röschtigraben!» Das Bild, das sich bot, war eindrücklich: 30 Schülerinnen und Schüler sowie Stress und Bligg mit ihren zwei Crews gaben zum Schluss nochmal alles. 

 

Red Bull hat einen coolen Clip des Events online. Zu sehen gibt es ihn HIER. (Torvioll Jashari / Red Bull Content Pool) 

Kellin Dalcher / So, 09. Nov 2014