Sevdaliza verzauberte im Zürcher Exil

Konzert-Kritik: Sevdaliza im Exil
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Promobild / © Bethany Vargas

Synchron zum Takt und zueinander bewegen sich Sevdaliza und ihr Tänzer im gedimmten, tiefroten Licht der Bühne in einer ausdrucksvollen Performance. Schnell wird klar: Ihr Auftritt ist weit mehr als nur Gesang, er ist Verkörperung ihrer Songs und Lyrics, die die Zuschauer im Exil von Anfang bis Ende in ihren Bann zieht. Mal wird Sevdaliza durch sanft dahinfliessende Klavierklänge begleitet, mal sind es vermehrt elektronische Klänge und laute Bässe, nur die Schwermütigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch jeden Song. Im Zentrum ihrer Performance steht dabei die kraftvolle Stimme, passend zu ihrem Auftritt als absolute Powerfrau: Selbstbewusst, kreativ und authentisch. 

 

Die aus dem Iran stammende Künstlerin ist dabei nicht nur Singer und Songwriterin, sie ist Regisseurin, Produzentin und Performerin durch und durch. Genau so vielfältig wie ihre Talente, ist auch ihr Musikstil. Er geht von alternativen R&B-Klängen, über Elektro-Pop, Trip-Hop bis hin zu experimenteller elektronischer Musik. Ebenfalls finden sich Elemente traditioneller persischer Musik in ihren Songs wieder. 

 

Sevda Alizeh, so ihr Geburtsname, stammt aus einer Künstlerfamilie, die 1991 von Teheran nach Rotterdam floh. Nachdem ihre Sportkarriere als Basketballspielerin durch eine Verletzung ein Ende nahm, begann sie ihr Studium, das sie mit einem Master in Kommunikationswissenschaften abschloss. Mitte zwanzig fing sie an, sich der Musikproduktion und diversen multimedialen Projekten zu widmen. Es folgten ihre musikalischen Projekte «The Suspended Kid» und «Children of Silk», die als digitale Downloads zur Verfügung gestellt wurden und schliesslich im April 2017 ihr Debütalbum «ISON». Von diesem Album bekam das Publikum im Exil am Freitag dann auch das Beste zu hören - entsprechend begeistert verliessen die Zuschauer nach der Zugabe dann auch die intime Konzertlocation. 

 

Die niederländisch-iranische Sängerin Sevdaliza vermochte das Publikum im Exil zu verzaubern und setzte mit ihrer aufgeladenen Performance gekonnt ihren Willen um, durch ihre Kunst «one song at a time» die Welt zu transformieren. 

 

Manuela Troxler / Mo, 19. Feb 2018