Queen B auf «Formation» World Tour
Beyoncé im Letzistadion war eine Wucht.
Dass ihre Shows gross sind, ist bekannt. Sie ist eine der Popgrössen, die mit perfekten Shows punkten und die man sich auch wegen eben dieser Shows ansieht. Und trotzdem erfüllte Beyoncé mit der «Formation»-World-Tour an diesem regnerischen Donnerstagabend im gut gefüllten, wenn auch nicht ganz ausverkauften Letzigrundstadion alle Erwartungen – ja, übertraf die meinigen sogar.
Geschätzt sieben verschiedene Kostüme, beeindruckende Tänzerinnen, eine reine Girl-Band, verschiedenste Musikstile und dazu diese Stimme. Alle Einzelteile griffen, die tollen Bühnenelemente, wie der riesige, sich drehende LED-Würfel, ein Steg ins Publikum, ausgestattet mit einem Laufband und gegen Ende sogar mit einem Pool, Feuer(-werke), Wasser, Nebel, Glitzer, ja sogar den Regen nutzte Queen B, um ihre Schweizer Fans in ihren Bann zu ziehen.
©Timothy McGurr / Parkwood Entertainment
In der knapp zwei Stunden dauernden Show liess die Königin des Pop zum einen ihre Diskographie Revue passieren. Sie sang alte Hits wie «Me, Myself & I» oder «Crazy in Love», «Run the World (Girls)» oder «Survivor» von Destiny’s Child ebenso neu und fresh wie die Stücke des aktuellen Albums «Lemonade». Das sich übrigens wirklich hören lassen kann.
Zum anderen appellierte sie an die Liebe, sowohl zu Mitmenschen als auch zu sich selbst, als Mensch und in ihrem Fall als Frau. Sie sang für die durch Polizisten erschossenen schwarzen Amerikaner von Dallas und die Frau an sich. Ein Tribut für Prince durfte natürlich nicht fehlen, obwohl sie sich dieses etwas einfach gemacht hat. Der LED-Würfel war in Purpur gefärbt und «Purple Rain» wurde aus der Konserve gespielt. Schön war es trotzdem, was aber einfach dem grossartigen Stück zu verdanken ist.
Alles in allem wusste Beyoncé einfch wie sie ihr Publikum bezirzen musste, um es in Ekstase zu versetzen. Als sie gegen Ende auch noch Familienfotos von Tochter und Ehemann, allen Gerüchten einer möglichen Affäre Jay Z’s zum Trotz, auf den LED-Würfel projizieren liess, war ihr das Publikum endgültig erlegen, obwohl dafür auch wirklich nicht viel gefehlt hat.
Der Abend war schlich eine grossartige Show, inszeniert von einer Künstlerin, die live wirklich alles aus ihren Songs rausholt.