Nur eine Handvoll exklusive Clubshows haben Placebo in ausgesuchten Städten gespielt. Ziemlich kurzfristig wurde die Show angekündigt und in den Besitz der Tickets gelangte man nur schwer. Mit etwas Glück kam Bäckstage an eines der begehrten Tickets und nutzte die Chance, um Placebo auf die Finger zu schauen.

Die Band aus England hatte an diesem Abend harte Konkurrenz. Deutschland spielte an der Europameisterschaft im Halbfinale zeitgleich gegen Italien und das zeigte sich deutlich am Publikum. Einige der glücklichen Ticketbesitzer – man konnte die Karten ausschliesslich gewinnen – entschieden sich wohl kurzfristig für das Fussballmatch. Jedenfalls war die Härterei in Zürich zwar angenehm voll, aber nicht überfüllt und im Publikum war die Vorfreude förmlich greifbar. 

Rares Clubkonzert

Mit «Kitty Litter» vom letzten Album «Battle Of The Sun» starteten Placebo in das rund 90-minütige Set. Das Publikum war sofort begeistert und die Stimmung in der metallisch-urbanen Härterei war von Beginn weg da. Offenbar gelangten viele Fans von Placebo in den Besitz von Tickets, dementsprechend gut kannten sich die Leute mit dem Werk von Placebo aus und das tat der Stimmung gut. Die Band liess sich in der Folge nicht zweimal bitten, hangelte sich behände durch ein stimmiges Set und spielte im von Mercedes Benz spendierten raren Clubkonzert mit viel Begeisterung. 

Placebo sind klar eine Liveband, auf einer Bühne sind sie jeweils nämlich noch einen Zacken besser als auf CD. Das sah auch das Publikum so. Eine Besucherin, die laut eigenen Angaben noch nie von Placebo gehört hatte, war im Anschluss an die Show richtig begeistert und das spricht doch eigentlich für die Qualität des Konzertes. Placebo waren einmal mehr musikalisch sehr gut, auch wenn Brian Molko kaum ein Wort gesagt hat. Dafür haben Klassiker wie «Every Me, Every You» oder «Song To Say Goodbye» für sich gesprochen.