OneRepublic sorgten für Kreischalarm – Nietzsche wäre stolz
Kaum ein Song, der nicht lautstark vom Publikum mitgesungen und anschliessend frenetisch gefeiert wurde. Die Stimmung hätte nicht ausgelassener sein können. Auf der ins Publikum ausgelagerten kleinen Bühne stimmte Sänger Ryan Tedder mit einem langen Klavier-Intro «Apologize» an. Gänsehaut pur, die vom Cellisten noch mit einem musikalischen Sahnehäubchen bedacht wurde. Nahtlos gefolgt von Sams Smith Hit «Stay With Me» und George Ezras »Budapest». Die Menge war zu jenem Zeitpunkt längst ausser Rand und Band und die Sitzplätze waren gänzlich zur Alibiübung verkommen.
Helden des Abends
Fast zwei Stunden wurde den 12’700 Konzertbesuchern stadionreifer Pop serviert. Mal wuchtig rockig, mal einfühlsam balladig. «Es soll das beste Konzert ihrer bisherigen Tour werden», sagte Sänger Ryan Tedder schon zu Beginn. Der Gedanke, dass er das wohl bei jedem Konzert sagt, wurde schnell wieder verdrängt, denn gross Zeit zum Nachdenken gab es nicht – ein Hit jagte den nächsten.
Tedder hatte das Publikum vom ersten Moment an mit seinem Charme um den kleinen Finger gewickelt und liess es bis zum Schluss nicht mehr los. Nebst dem Sänger war aber auch zweifellos Gitarrist Zach Filkins der Held des Abends, dem spätestens nach seinem «Spanish Guitar Medley» sämtliche Frauenherzen nur so zuflogen.
Nietzsche vs. OneRepublic
Als man schon dachte, es könnte nicht mehr besser werden, setzte Tedder noch eins drauf. Das Konzert war längst zu einer Mega-Party verkommen. Ohrenbetäubender Kreisch-Alarm wurde ausgelöst als Tedder bei «Counting Stars» plötzlich in Mitten des Publikums auftauchte - absoluter Ausnahmezustand. Mit «Love Runs Out» und «If I Lose Myself» – letzteres wurde per Livestream übertragen - fand ein emotionsgeladenes Konzert sein Ende und liess ein begeistertes Publikum zurück.
Schon Friedrich Nietzsche hat gesagt: «Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum» - wie recht er doch hatte, zeigte sich im ausverkauften Hallenstadion. Nicht nur Musik, die berührt, sondern auch die Menge, die mit der Musik von OneRepublic eins wird. Hautfarbe, Religion und sozialer Status wurden zweitrangig – stattdessen schlug die Musik Brücken.