Den Eagles wurden die Flügel gestutzt
Wie ist es möglich, dass ein Leben in nur einen Karton passt? Wenn auch kaum nachvollziehbar, in Hollywood gehört das zur Tagesordnung. 43 Jahre Bandgeschichte in ein knapp dreistündiges Konzert zu packen, das gelang den Eagles bei ihrem Zürcher Konzert im Hallenstadion vergangenen Montag hingegen bestens. Mit einem stoischen Selbstverständnis klapperten die vier Leitadler, rund um Don Henley, die Etappen ihrer Karriere ab.
«History Of The Eagles» – der Name war Programm. Grossartige Überraschungen gab es nicht, dafür aber ein durchweg solides Konzert voller liebgewonnener Klassiker. Technisch gesehen gab es an der Band nicht auszusetzten. Wenn man einen Fehler suchen wollte, dann lag dieser zweifellos beim gehemmten Publikum.
Das Publikum war emotional zögerlich und erst die Zugabe mit dem Mega-Hit «Hotel California» schaffte es, die Konzertbesucher aus ihrer Lethargie und von den Rängen zu reissen. So war «Desperado» für ein jedes Country-Herz der schmerzende Abschluss eines grossartigen Konzerts, dessen Hauptakteure jedoch lange Durststrecken überwinden mussten und denen nicht annähernd die Anerkennung zuteil wurde, die sie verdient hätten.