Bastian Baker vergebens auf der Absperrung

Konzertkritik: Bastian Baker im Komplex
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© Claude Dussex

Pünktlich um halb neun ertönt die Stimme von Bastian Baker im Komplex 457 in Zürich. Sie kündigt die Vorband an. Vom meist weiblichen Publikum wird sie mit Gekreische quittiert. Jan Oliver und sein Begleiter begrüssen danach das Zürcher Publikum. Der Luzerner Songwriter begleitet sich selber am Klavier, während sein Kollege die Saiten der Gitarre zupft. Mit sanften Tönen und eingängigen Melodien versteht es Jan, sein Publikum zu begeistern. Obschon die meisten Fans lieber den Romand Baker auf der Bühne sehen würden, spürt man die Begeisterung. Alle klatschen mit, wie Jan Oliver es auf der Bühne vormacht. Nach rund einer halben Stunde verabschieden sich die beiden und räumen die Bühne für den Mann, für den die meisten Zuschauer in den Komplex gekommen sind. 

 

Nach einer kurzen Umbaupause ertönt das Intro. Mit «Colourful Hospital» wird der Abend eingeläutet. Nach einer kurzen Begrüssung geht es mit der aktuellen Single «Follow The Wind» weiter. Bei «Lucky» gibt es für das Publikum kein Halten mehr. Es wird lauthals mitgesungen und –geklatscht. Mit «Kids of the Street» und «Come Home» werden dann in der Konzertmitte ruhigere Töne angeschlagen. Es folgt eine lustige Anekdote aus dem Tourleben des Romands. Mit 77 Bombay Street als Vorband war Bastian nämlich Ende November in Frankreich und Belgien auf Tour. Dabei waren alle im selben Tourbus einquartiert, wo wohl ab und an feuchtfröhlich gefeiert wurde. 

 

Bastian bittet vergebens um einen Kreis

 

Als Bastian sich bei «Love Machine» ins Publikum begeben will, bittet er dieses, einen Kreis zu bilden, damit er Platz zum Tanzen habe. Er steht bereits auf der Absperrung. Da es aber nicht zu einem Kreis kommt, bricht er die Aktion ab und dirigiert stattdessen das Publikum. «I’d sing for you» darf natürlich auch nicht fehlen, und als der Song angespielt wird, tobt das Publikum. Mit zwei Songs vom Gold-Album «Too old to die young» geht das Set zu Ende und Bastian verabschiedet sich mit seiner Band von der Bühne. 

 

Der Abschied ist allerdings nur von kurzer Dauer. Lauthals kreischend und jubelnd verlangt das Publikum nach einer Zugabe. Mit einem dankbaren Lächeln auf den Lippen kehrten Bastian und sein Pianist Simon auf die Bühne zurück. Letzterer überrascht den Sänger mit Schweizerdeutschkenntnissen. Bastian ist ziemlich perplex als Simon ihm plötzlich auf Deutsch antwortet, was dazu führt, dass der Einstieg in «One Last Time» mehrere Male wiederholt werden musst. Bastian muss sich jeweils sehr zusammenreissen, um nicht lauthals loszulachen. «79 Clinton Street» bietet dann wieder Anlass zum Tanzen und Springen. Auch der Rest der Band gesellt sich nach der Ballade wieder auf die Bühne und zusammen bringen sie den Komplex nochmals zum Kochen. Springend und johlend endet das Spektakel mit «Dirty Thirty». Das Publikum ist begeistert. 

 

Kimberly Salzmann / Do, 02. Jan 2014