Schwule Mädchen, Velowege und gesprächige Ärzte

Festival-Bericht: Zurich Openair
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Pressebild / © Eduard Meltzer

Ein Openair ist ja so eine Sache. Man muss die richtige Kleidung einpacken, die richtigen Natel-Ladegeräte dabei haben, darf sich nicht mit den Freunden verkrachen und vor allen, allen anderen Dingen muss man einem ganz speziell huldigen - dem Wettergott! Denn für alle Menschen, die sich nicht mit Schlamm anfreunden können gilt: Wetter im Arsch, Festival im Arsch.

 

So schwebte auch über dem Zürich Openair 2013 von Anfang an eine sprichwörtliche Wolke. Der Wetterbericht kündigte für irgendwann zwischen Donnerstag und Sonntag Regengüsse an und niemand wusste, ob Fettes Brot im Nassen tanzen, Belle and Sebastian durch den Regen singen oder Black Rebel Motorcycle Club die Gitarren auswringen müssten.

 

Belle and Sebastian summen sich dem Sonnenuntergang entgegen 

 

Doch so etwas macht ja den Adrenalin-Kick eines Festivals auch aus. So spielten sich dann Eels, Two Door Cinema Club und die Nine Inch Nails durch einen trockenen Donnerstag und kickten das Publikum für die nächsten drei Tage auf. Wobei besonders die Nine Inch Nails für ein audio-visuelles Spektakel sorgten und die Messlatte für die kommenden Konzerte hoch platzierten. 

 

 

Bild 1: Rappten bei bestem Wettter und wurden gefeiert: Fettes Brot / Bild 2: Die abendliche Stimmung auf dem Festivalgelände. (Mit Maus über Bild fahren)

 

Am Freitag summten sich Belle and Sebastian dem Sonnenuntergang entgegen und erzählten, wie toll doch die Velowege in der Schweiz seien. Franz Ferdinand und die Arctic Monkeys brachten schottische und englische Coolness in die Nacht und fühlten sich auf der regenfreien Bühne wahrscheinlich gar nicht heimisch.

 

Am Samstag kam es dann, wie es kommen musste: Fettes Brot stimmten mit ihrem energiegeladenen, tollen Set die Wettergötter grade noch mal milde, bevor dann die Headliner von The XX so richtig verschifft wurden. Naja, Melancholie hört sich auch im Regen schön an.

 

Bela B.: «Du musst da einfach überall ein E anhängen!»

 

Der Sonntag stand dann im Zeichen der Ärzte, die ihre gut zweistündige Darbietung sogar noch überzogen und ihr bestes Schweizerdeutsch zum Besten gaben. Farin Urlaub: «Gell, Blut heisst auf Schwiizerdütsch Blueeet.» Bela B.: «Du musst da einfach überall ein E anhängen!»

 

Dann ging die Sonne unter und das letzte Festival des Sommers 2013 war Geschichte. Es war wunderschön und auch wenn den Zürchern eine arrogante Art nachgesagt wird, kann keiner bestreiten, dass sie «ihr» Festival so richtig gerockt haben.

 

Interview mit Wolfman. 

Interview mit Fettes Brot.

Interview mit Robert Hardy von Franz Ferdinand.

 

Alle Bilder sind Pressebilder © Eduard Meltzer

Kathrin Fink / Sa, 07. Sep 2013