Openair Etziken – Top Musiker im kleinen Dorf

Festivalkritik: Openair Etziken 2017
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© Bäckstage (Archivbild)

Das Openair Etziken hat es tatsächlich geschafft: Wer letztes Jahr gedacht hat, dass aus dem doch recht übersichtlichen Openairgelände nicht noch mehr herausgeholt werden kann, der hat sich getäuscht. Das kleine, verschlafene Solothurner Dorf Etziken ist mittlerweile schweizweit für sein Festival bekannt und hat sich 2017 vom 28. bis 29. Juli erneut in einen Treffpunkt für Musikbegeisterte verwandelt. Wo vor zehn Jahren noch der Kuchenstand des Frauenvereins für die Verpflegung sorgte, reihen sich heute Foodstände mit internationalem Essen aneinander. 

 

Und um wirklich mit den ganz grossen Openairs mithalten zu können, wurde in Etziken dieses Jahr auf Cashless gesetzt. Damit konnte man gemütlich von zu Hause Geld auf sein Ticket laden, um damit auf dem Festivalgelände zu bezahlen. Klar, etwas Neues und Zukunftsorientiertes. Allerdings führten Probleme zu stundenlangen Wartezeiten vor dem Gelände. Die hitzigen Gemüter wurden dann aber mit einem Guthaben von sechs Franken für ein kühles Bier beruhigt – eine sehr nette und bei so vielen Gästen auch kostspielige Geste. 

 

Das musikalische Line-up bot dieses Jahr eine bunte Mischung aus Schweizer Künstler und internationalen Acts. Zu den Highlights gehörten am Freitag der spanische Sommerhit-Sänger Alvaro Soler und die deutschen Jungs von Sportfreunde Stiller. Beide verbreiteten die passende Stimmung zum sommerlichen Wetter. Auch am Samstag punktete das Programm mit hochkarätigen Bands und Musikern. Nemo, Hecht, Lo&Leduc und Dabu Fantastic vertraten die Schweizer Musikszene und Bands wie Kaiser Chiefs deckten die internationale Musik ab. 

 

Eine grosse Überraschung war DJ Bakermat, der zu später Stunde eine geniale Show ablieferte. Seine Musik lässt sich dem Genre Deep House und Tropical House zuordnen und zeichnet sich durch Jazz- und Soul-Elemente aus. Dabei merkt man schnell, dass Paul Kalkbrenner zu seinen grossen Vorbildern zählt.

 

Ein erfolgreiches Festival ist somit zu Ende und man hofft, dass es nächstes Jahr nicht noch grösser wird. Denn Etziken hat einfach Charme und es wäre äusserst schade, wenn es diesen verlieren würde.

 

Rebecca Hügi / Di, 01. Aug 2017