Die Mühle Hunziken im bernerischen Rubigen gilt in der Schweizer Konzertlandschaft längst als Kult. Der Begriff wird zwar im Kulturbetrieb manchmal etwas leichtfertig vergeben, im Fall der Mühle Hunziken hat wohl niemand etwas dagegen. Schliesslich trumpft das heimelige Konzertlokal mit seiner familiären Atmosphäre, die allen musikaffinen Menschen eine warme Umgebung bietet. Dafür sorgen Chrigu Studer, Geschäftsleiter & Booker der Mühle Hunziken, und sein Team. Sie sorgen auch für das stets sehr ausgewogen gebuchte Programm aus bekannten Acts wie Patent Ochsner, die im Herbst achtmal (!) vor ausverkauften Rängen spielen werden, oder die in bester Erinnerung gebliebene Lesung von Campino, Frontmann der Toten Hosen, und aus Acts, die es noch zu entdecken gilt, wie To Athena oder Rhodes. «Uns ist wichtig, dass unser Programm eine breite stilistische Palette abdeckt. War die Mühle früher fast ausschliesslich ein Haus für reiferes Publikum, zielen wir nun öfter auch auf jüngere Generationen ab. Und nebst den vielen Shows, welche einen breiteren Publikumsnerv treffen, ist es uns auch wichtig, dass wir mit unseren Konzerten im Mühligarten auch weniger bekannte Perlen programmieren und Farbtupfer setzen können», unterstreicht Studer und fügt hinzu:  «Wir achten darauf, wo immer möglich Supports zu setzen, um neuen, diversen, aufstrebenden Acts eine Auftrittsplattform vor vollem Haus zu bieten.» Auch Bäckstage durfte schon mehrfach über Konzerte in der Mühle Hunziken bereichten, etwa über das Comeback von Plüsch in diesem Jahr (Kritik mit Fotos von Lisa Gosteli).

Diese Eindrücke zeigen sich im Blick auf die bisherige Saison. Zuvor aber ein kleiner Rückblick: Mit dem «Rubiger Kinderzirkus» wurde die Mühle Hunziken im September 1976 quasi geboren, es war der erste kulturelle Anlass in der bis heute beliebten Location. 75 Kinder tobten sich in der Manege bei Seiltanz- und Einradnummern aus – und oben in der Krone eines Apfelbaums spielte Zampanoo’s Orchester. Seither ist knapp ein halbes Jahrhundert durch die Sanduhr gelaufen, über 4000 Show sind über die Bühne gegangen und über 15‘000 Artists haben in der Mühle gespielt und noch immer erfreut sich die «Kulturfuttermühle» grosser Beliebtheit und gilt als Hort der Kreativität, als Kulturgut, als Kraftort, der glückliches Publikum hinterlässt - ob innerhalb der Mühle mit all ihren skurrilen Gegenständen verteilt über drei Etagen, bei den gemütlichen Liebhaberkonzerten im saftig grünen Mühligarten oder bei den Openairshows auf dem handgemachten Gelände der «Bühne am Teich».

154 von über 200 Konzerten in dieser Saison waren ausverkauft

Zurück zur vergangenen Saison, die sehr erfolgreich war. «Nimmt man die Zahl der Besuchenden als Massstab, erlebt die Mühle Hunziken momentan ein Allzeithoch - nie gingen mehr Konzertliebhaber:innen in der Mühle ein und aus als in der letzten Saison. Und die Mühle als Kulturlokal existiert immerhin schon seit 48 Jahren. Bereits in den Jahren zuvor hatten wir das Glück, eine sehr hohe Auslastung zu haben. Die Mühle ist ein spezielles Haus, das Publikum steht und sitzt auf verschiedenen Etagen rund um die Band und es gibt tausende skurrile Gegenstände zu entdecken. Immer wieder entdeckt neues Publikum die Mühle für sich - oft über Mund-zu-Mund-Propaganda. Man erkennt die «Neulinge» oft daran, dass sie bei Konzerten alles abfotografieren», sagt Chrigu Studer. Über 200 Konzerte füllten die Mühle in dieser Saison mit Leben. Die Liste der Acts lässt sich gar nicht vollständig zitieren: So sorgten u.a. Manu Chao, Frank Turner, Julieta Venegas, Inner Circle, Gipsy Kings, Marla Glen, Danko Jones, John Lees’ Barclay James Harvest, Ugly Kid Joe, Mother’s Finest, Sivert Hoyem, Tito & Tarantula, Eagle-Eye Cherry, Gregor Meyle oder K’s Choice für eine in Windeseile ausverkaufte Mühle Hunziken.

Natürlich kommt das Schweizer Musikschaffen nicht zu kurz. Das ist der Mühle Hunziken wichtig und darum holt sie Jahr für Jahr einen vielseitigen Mix der heimischen Musikszene auf die Bühne. In diesem Jahr spielten beispielweise Acts wie Faber, Black Sea Dahu, Dodo, Nicole Bernegger, Ritschi, Dada Ante Portas, Marius Bear, Marc Sway, Megawatt, Jaël, The Gardener & The Tree, Zian, CoreLeoni, Span, Sina, Philipp Fankhauser, Shakra, Tequila Boys, Schmidi Schmidhauser, Klischée, Luca Hänni, Bubi Eifach, Kunz, Storace & Friends, Pippo Pollina, Lucky Wüthrich, Chlyklass, George, Traktorkestar, Helga Schneider, Pedestrians, Crazy Diamond & Wintershome vor vollen Rängen.

Knapp ein Dutzend Plattentaufen gingen in der abgelaufenen Konzertsaison über die Mühle-Bühne, Nachwuchs-Acts kriegten eine wertvolle Plattform, oft auch als Supportbands; mit «Tschou Endo» fanden zwei Abende zu Ehren von Stiller Has-Frontmann Endo Anaconda mit 16 beteiligten Musikerinnen und Musikern statt, Plüsch feierten ihr Comeback mit drei ausverkauften Shows, erstmals gab es Podcasts und einen Reisevortrag zu erleben, und auch Comedy und Kleinkunst kamen nicht zu kurz. Entsprechend waren in der abgelaufenen Saison 154 von über 200 Konzerten ausverkauft. Was war denn das Highlight für Chrigu Studer? «Es fällt mir schwer, ein einziges Konzert rauszupicken - aber Manu Chao, Sons Of The East, Frank Turner, Rival Sons, Faber, Danko Jones, Julieta Venegas & The Darkness gehören definitiv zu meinen Favoriten», schwärmt er.

Wer jetzt denkt, die Mühle Hunziken ruht sich auf den Erfolgen aus, irrt sich. Auch die kommende Saison wartet mit diversen Farbtupfern auf. 16 von 25 Openairshows mit u.a. Xavier Rudd, Hollow Coves, Fink, Kitty, Daisy & Lewis, Tommy Emmanuel, Bongeziwe Mabandla, Dead Poet Society, Asgeir, Marla Glen, Delinquent Habits, den Gipsy Kings und angesagten CH-Acts auf der «Bühne am Teich» im August sind bereits ausverkauft. Die Openairbühne der Mühle Hunziken wird am Freitag, 2. August eröffnet.

Patent Ochsner spielen in der kommenden Saision acht ausverkaufte Shows in der Mühle

Am 12. September 2024 startet schliesslich die Indoor-Saison mit den bereits erwähnten acht Shows von Patent Ochsner, die ihren Tourstart in der Mühle feiern, Nemo bringt den ESC-Siegersong «The Code» nach Rubigen, und aus internationaler Sicht warten u.a. Gigs von Bands wie die Beatsteaks, Schiller, Jack Savoretti, Maggie Reilly & Cutting Crew, Emiliana Torrini, T. Rex, Native Young, Candy Dulfer, Popa Chubby, William Fitzsimmons, Ten Years After, Roachford, Walter Trout, Hazlett, William Fitzsimmons, Kim Churchill & Hollie Col, Nik Kreshaw und vielen weiteren.

Wenn die Saison wieder startet, ist auch das Team der Mühle Hunziken wieder voller Tatendrang, denn ohne die Menschen funktioniert so ein Kulturbetrieb schlicht nicht. Das sieht Chrigu Studer ähnlich: «Das Team ist in den letzten Jahren stark angewachsen. Wir sind acht «Eckpfeiler», welche als Leitung fungieren und je einen Bereich leiten. Darüber hinaus arbeiten viele Menschen im Stundenlohn in der Mühle - ein bunt zusammengewürfelter Haufen, welcher mit viel Freude & Herzblut für die Mühle rackert. Insgesamt stehen wir mittlerweile bei rund 80 Lohnbezügern, rund 50 davon sind Frauen.»

Es bleibt also festzuhalten, dass die Mühle Hunziken auch in der kommenden Saison für ein munteres Kultur-Roulette sorgen und mit einer breiten Palette an Stilen verwöhnen wird. Wir sind ganz sicher, dass es auch die Bäckstage-Redaktion demnächst wieder in die herzliche und familiäre Atmosphäre der Mühle führen wird.

(Text: Bäckstage / PR-Mitteilung)