Eine Symphonie der Berge

Movie-Kritik: Mountain
Bildquelle: 
© DCM Film Distribution Schweiz

Text von Thomas Hügli

 

Es gibt Momente in denen wir uns in anderen Welten wähnen, dann wenn wir den Boden unter den Füssen verlieren und unser Bewusstsein neue Erfahrungen macht. In «Mountain» kann dieser Zustand erlebt werden. Dieses bildgewaltige Epos über die Geschichte unserer zeitlosen Faszination für die Bergwelt ist das beeindruckende Ergebnis der filmischen und musikalischen Zusammenarbeit der gefeierten Regisseurin Jennifer Peedom («SHERPA») mit dem renommierten Australien Chambers Orchestra, geleitet von Richard Tognetti. Erzähler dieser musikalischen Odyssee ist der Schauspieler Willem Dafoe. Seine Stimme ist klar und deutlich und seine Kommentare unterstreichen die philosophische Ausrichtung ihrer Bedeutung. 

 

Das Leuchten der Berge im Sonnenlicht. (©Jon Griffith)

 

«Die Berge haben uns kommen sehen und sie werden uns gehen sehen». Die Erde hat alle Zeit der Welt. Berge bewegen sich wie Wellen auf der Erde, würde man ihre Entstehung und ihren Zerfall im Zeitraffer über Jahrmillionen darstellen. Die Zeit spielt keine Rolle, von ihr ist genügend vorhanden. Der Film beleuchtet die unschuldigen Anfänge der Bergerkundung mit all der ihr innewohnenden Freude, dem Nervenkitzel, den Ängsten und den Gefahren. Die Bedeutung der Berge als spirituelle Symbole, als Grenzgebiete und Kriegsschauplätze. Die Kommerzialisierung des empfindlichen Ökosystems und unsere mannigfaltigen Versuche dieses zu kontrollieren werden im Film ebenso schonungslos gezeigt wie die atemberaubend grandiosen Berglandschaften von Papa-Neuguinea über Japan bis zum Himalaya und der Antarktis.

 

«In den Bergen bist du am Rand des Todes und doch hast du dich nie so lebendig gefühlt.» Eine Verneigung vor den Bergen. 

  • Mountain
  • Regie: Jen Peedom
  • Sprecher: Willem Dafoe
  • Laufzeit: ca. 74 Minuten
  • Kinostart: 30. November 2017 

 

Bäckstage Redaktion / Fr, 01. Dez 2017