Nochmals ins Silo 8 einchecken

Kritik: Karls kühne Gassenschau mit Silo 8
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Pressebild / ©Karls kühne Gassenschau

Stell dir vor, du lebst in der Zukunft. Die AHV wurde abgeschafft und die Gesellschaft ist überaltert. Um Platz und Geld zu sparen, leben die Senioren in sogenannten Silos. Ihnen werden beim Eintritt alle Erinnerungen «abgenommen» und sie können alle von nur einer Pflegeperson betreut werden. Ein ganz weit entferntes Szenario oder vielleicht doch irgendwann Realität? Karl’s kühne Gassenschau griff bereits vor 16 Jahren, als das Stück «Silo 8» entstand, ein brandaktuelles Thema auf. Und das ist es bis heute. Das Altersheim der nahen Zukunft begeisterte von 2006 bis 2010 bereits über eine halbe Million Zuschauende. Dank der grossen Nachfrage präsentiert Karl’s kühne Gassenschau die Erfolgsgeschichte «Silo 8» nochmals bis am 10. September 2022 in Olten.

 

Inmitten einer Bühnenlandschaft mit alten, rostigen Containern und hohen Türmen verzaubern die lebenslustigen Heimbewohnerinnen und -bewohner die Zuschauenden mit ihrem Charme, viel Humor und echtem Schauspiel- und Gesangstalent. Sie kämpfen für die Freiheit ihrer Erinnerungen gegen die Heimleitung. Die geballte Kraft der Liebe und die Fantasie verleihen ihnen dabei wortwörtlich Flügel.

 

Das Stück ist prall gefüllt mit Emotionen und Bühnenbilder, wie man sie sonst nicht zu sehen bekommt. Die gesamte Bühne ist ein wahres technisches Meisterwerk. Denn wo sonst gibt es rasende Rollstühle, fliegende Traumschiffe und eine brennende Vergangenheit? Karl’s kühne Gassenschau kann man nur schwer beschreiben – man muss sie erleben.

 

Und deshalb bleibt an dieser Stelle nur noch eines zu sagen: Wer diese Show verpasst, sieht definitiv alt aus!

 

 

Rebecca Hügi / Mo, 04. Jul 2022