Wir haben die baskischen Instrumente einfach mal probiert

Interview mit Crystal Fighters
Crystal Fighters
Bildquelle: 
www.crystalfighters.com

Direkt nach dem Abendessen setzte sich Graham Dickson mit Bäckstage zusammen und erzählte von Höhlenkonzerten und vom Einsatz baskischer Instrumente in der Musik der Band. Ausserdem sprach er über Schweizer Festivals und über die Möglichkeit einer Höhlenshow in der Schweiz. 

 

Hey Graham, wie geht es dir?

Danke, gut. Wir sind grad aus Frankfurt gekommen. Ich bin heute Morgen in den Tour-Bus eingestiegen, habe die Augen zu gemacht und als ich sie wieder aufgemacht habe, waren wir schon hier in Zürich. Total perfekt! (Lacht).

 

Heute Abend spielt ihr euer mittlerweile viertes Konzert dieses Jahr in der Schweiz. Was für einen Bezug habt ihr zur Schweiz?

Hmm … schwierig zu sagen. Ich denke, das hat mit der Schweizer Kultur zu tun. Wir haben einfach das Gefühl, dass unsere Musik hierher passt. Den Leuten hier schein unsere Musik zu gefallen. Wir waren schon oft hier und haben tolle Fans in der Schweiz gefunden. Für uns ist es immer wieder grossartig, hier zu sein. Ausserdem habt ihr eine wunderschöne Landschaft (lacht). Die Festivals sind immer toll organisiert und man wird super zuvorkommend behandelt. Wir lieben die Schweiz einfach.

 

Ihr nennt euch Crystal Fighters. Wie entstand der Name?

Crystal Fighter. Darüber stand was in einem Buch, dass uns Laures Grossvater mal in die Hand gedrückt hat. Laure war damals unsere erste Sängerin in der Band. Im Buch ging es in einer Textpassage um die rebellierende Jugend. Ziemlich schnell haben wir dann gemerkt, dass wir uns auf eine Art mit den Charakteren, die darin vorkamen, identifizieren konnten. 

 

Crystal Fighters in Zürich

Crystal Fighters vor ihrem Auftritt im Komplex 457, Zürich.

(Bildquelle: Bäckstage.ch / © Dominique Rais)

 

Ihr wart einst eine Remix-Band. Jetzt werdet ihr geremixed, zum Beispiel von Feed Me. Wie wichtig sind Remixes für euch?

Ja, stimmt. Wir haben früher unter anderem Remixes von La Roux und Two Doors Cinema Club gemacht. Wir lieben die Remix-Kultur. Für uns war es interessant, Songs von anderen Künstlern für uns neu zu interpretieren. Es macht grossen Spass Remixes zu gestalten, aber es ist auch ziemlich cool, Remixes von unseren eigenen Songs zu hören. Einfach toll wie Feed Me unseren Song «Love Is All I Got» geremixed hat (lacht).

 

Ihr standet ziemlich am Anfang von eurer Band-Karriere schon mit Jools Holland gemeinsam auf der Bühne. Wie wichtig war diese Erfahrung für euch?

Ich denke, das war absolut wichtig für die Entwicklung der Band. Und für mich war das auch eine ganz neue Erfahrung. Im Fernsehen zu spielen ist was ganz anders als in einem Klub oder an einem Festival auf der Bühne zu stehen. Klasse Erfahrung. 

 

Mit dem Gedanken, mal in einer Höhle ein Konzert zu spielen, kam uns dann die Idee, das Album «Cave Rave» zu nennen.

 

Momentan gibt es Indie-Elektro-Bands wie Sand am Meer. Ihr macht zwar Elektro-Musik, unterscheidet euch aber trotzdem ziemlich, weil ihr mit alten baskischen Instrumenten arbeitet. Wie kam es dazu?

Ursprünglich kam die Idee von Laure. Ihr Grossvater hat baskische Wurzeln und er gab uns irgendwann ein Buch über die baskische Geschichte. Irgendwie haben wir uns dann immer mehr für die baskische Kultur interessiert und uns über typisch baskische Instrumente und die Mythologie informiert. Zur gleichen Zeit waren wir aber auch viel an Partys in London unterwegs und so immer in Kontakt mit Dance-Musik. Irgendwie haben wir dann versucht die Elektro-Musik mit den baskischen Instrumenten zu mischen. Wir haben einfach mal drauflos probiert.

 

Eure aktuelle Platte heisst «Cave Rave». Ihr habt im Sommer ja tatsächlich im spanischen Zugarramurdi / Navarra eine fette Höhlenparty gemacht. Eine Höhle ist ja jetzt nicht grad der typische Ort für ein Konzert.

Das ist echt verrückt. Wir haben das irgendwie schon lang mal geplant. Und mit dem Gedanken, mal in einer Höhle ein Konzert zu spielen, kam uns dann die Idee, das Album «Cave Rave» zu nennen. Die Höhle, in der wir gespielt haben, ist ein ziemlich geschichtsträchtiger Ort. Dort wurden schon viele altertümliche Zeremonien abgehalten in den letzten tausend Jahren. Für uns war das eine ganz neue Erfahrung, weil wir sowas zuvor noch nie gemacht haben.

 

Aber war das nicht ziemlich schwierig, wegen dem Echo in der Höhle?

Nein, gar nicht. Unser Sound-Manager ist einfach klasse, der hatte das voll im Griff. Mit einem speziellen Sound-System hat das alles wunderbar funktioniert (lacht).

 

Hier in der Schweiz haben wir ja auch jede Menge Höhlen. Wie wär’s denn, wenn ihr euer nächstes Schweizer Konzert irgendwo in einer Höhle spielt?

Ohhh jaaa! Das würden wir total gerne. Wir haben das noch nicht 100%-ig festgelegt, aber wir sind am Suchen nach einer geeigneten Location (lacht).

 

Crystal Fighters - «You & I»

Dominique Rais / Do, 07. Nov 2013