Riku Rajamaa: Ich «muss» auch noch immer üben
Riku Rajamaa, ist ein finnischer Vollblut-Musiker, der den meisten als Gitarrist von Sunrise Avenue ein Begriff sein wird.
Daneben war er aber alles andere als untätig. Er schrieb, produzierte und stand mit etlichen Künstlern auf grossen und kleinen Bühnen in ganz Europa. Diese Vielfältigkeit nutzt er nun, um seine eigenen Songs zu veröffentlichen und seine von Fans lang ersehnte Solokarriere zu starten.
Du veröffentlichst deine erste eigene Musik. Was erwartet uns?
Ja, ich veröffentliche den ersten Song überhaupt unter meinem eigenen Namen, was es für mich noch aufregender und bedeutungsvoller macht.
Zur Musik: Die Frage ist schwer zu beantworten, weil es eine Vielzahl von Songs ist, die in Zukunft folgen werden. Ich denke, man könnte sie alle unter den Oberbegriff Pop/Rock einordnen. Etwas genauer gesagt ist es so eine Art Singer-Songwriter-Zeugs mit vielen aussereuropäischen Einflüssen, gespickt und gewürzt mit Elementen, die zum momentanen Zeitgeist passen.
Wieso gerade diesen Song als erste Veröffentlichung?
Das ist eine knifflige Frage, die seit Jahren in meinem Kopf herumgeistert. «Welchen Song soll ich als erstes veröffentlichen?» Aber gut, dieser Song ist schon eine Weile fertig, es schien ein guter Zeitpunkt zu sein, um ihn aus dem Schrank zu holen. Und eigentlich unbeabsichtigt passt er irgendwie auch zur momentanen täglichen Situation. Zu Beziehungen auf Distanz und dem Bedürfnis nach Liebe in dieser aussergewöhnlichen Zeit.
Woher nimmst du die Ideen für deine Songs? Wie läuft so ein Entstehungsprozess?
Die Ideen kommen meist aus dem realen Leben, gemixt mit etwas Phantasie. Der Entstehungsprozess kann ganz unterschiedlich laufen: manche tolle Idee entsteht spontan in Minuten, andere Projekte wiederum dauern Monate oder sogar Jahre und werden währenddessen noch verändert.
Welche Rolle spielten Corona und die verschobene Abschieds-Tour von Sunrise Avenue beim Zeitpunkt der Veröffentlichung? War das schon immer so geplant?
Ich hatte schon lange geplant, Material zu veröffentlichen. Dann kam aber die Nachricht von der Trennung der Band und die Abschlusstour wurde angekündigt.
Das Aufkommen von Corona hat dann leider die ganzen Pläne von neuem durcheinandergebracht. Letzten Herbst entschied ich mich, konkretere Schritte zu unternehmen. Der erste Song sollte ein Valentinstags-Geschenk für alle Freunde und Fans werden. Und da stehen wir nun, endlich!
Du spielst viele verschiedene Instrumente. Hast du alles selbst eingespielt für das neue Album?
Hmm … ich weiss nicht, was «viele» in Nummern aussagt, aber ich denke, es sind genug, um ein Album aufzunehmen. (lacht) Die meisten Instrumente habe ich selbst gespielt. Zusätzlich habe ich einen Co-Produzenten an meiner Seite, der geschickt und fingerfertig einige Tracks mit eingespielt hat.
Wieviel Zeit investierst du jeden Tag in die Musik? Musst du noch immer üben?
An manchen Tagen verbringe ich mehr Zeit mit der Musik, an manchen Tagen weniger. Aber ich versuche immer noch, jeden Tag etwas zu spielen und zu üben. Es ist für mich aber kein «Üben» im eigentlichen Sinne, es ist für mich eine Art Lifestyle. Aber ja, ich «muss» auch noch immer üben, ich denke, dass es ein lebenslanger Prozess ist, und tue es immer noch sehr gerne.
Ich versuche immer noch, jeden Tag etwas zu spielen und zu üben. Es ist für mich aber kein «Üben» im eigentlichen Sinne, es ist für mich eine Art Lifestyle.
Hast du bereits über eine kleine Tour nachgedacht, sobald Corona vorbei ist?
Im Moment habe ich keine Pläne für eine Tour, aber vielleicht ein paar Live-Gigs irgendwann.
Auch ausserhalb Finnlands?
Na klar, noch mehr, wenn es irgendwann möglich ist.
Vermisst du das Tourleben und das Spielen auf den grossen Bühnen oder hast du damit abgeschlossen?
Ich vermisse das Touren und das Tourleben wirklich. Es war immer eine Art Normal-Zustand für mich. Es ist egal, ob es grosse oder kleine Bühnen sind, aber ich hoffe sehr, dass ich in Zukunft wieder dahin zurückkehren kann.
Was ist für dich ein perfekter Tag?
Ich wache auf, erholt und frisch, aus einem langen Schlaf, frühstücke etwas Gesundes, bevor ich auf den Tennis- oder Padelplatz gehe oder etwas anderes Sportliches mache. Danach irgendwo etwas Gutes zum Lunch und dann ins Studio, um an produktivem Zeugs zu arbeiten. Abends vielleicht noch ein Gig mit einem Haufen grossartiger Künstler. Den Tag lasse ich ausklingen mit einer Episode einer tollen Serie oder, je nach Laune, einer guten alten Party irgendwo mit Freunden.
- Künstler: Riku Rajamaa
- Album: «Painless Love» (Single)
- Genre: Pop/Rock
- Im Handel: Ab 12. Februar auf allen Streamingplattformen