BirdPen: Wir waren schon immer zusammen in Bands
BirdPen bestehen aus Mike Bird und Dave Pen. Die beiden sind in erster Linie für ihre Tätigkeiten als Gitarrist und Sänger bei der Band Archive bekannt. Mit dem gemeinsamen Projekt BirdPen gastierten sie in der Roten Fabrik in Zürich und wir liessen uns die Gelegenheit natürlich nicht nehmen, mit ihnen über BirdPen zu sprechen. Dabei versuchten wir auch einige Infos zum kommenden Archive-Album «Axiom» zu erhalten.
Es ist nicht schwierig zu sehen, woher der Bandname BirdPen herkommt. Aber weshalb war James Livingston Seagull nicht in den Namen involviert? War dies, da Seagull auch ein Vogel ist?
(beide lachen) Mike: Als wir die Band gegründet haben, war James noch nicht dabei. Das waren damals nur wir beide.
Dave: Seagull ist nicht im Namen, da er seit rund vier Jahren nicht mehr mit uns spielt. Er ist 2010 ausgestiegen. Die Seemöwe fliegt nicht mehr.
Liege ich richtig, dass dies eure erste richtige Headliner-Tour in Europa ist?
Dave: Ja, dies ist korrekt.
Und wie läuft es bisher?
Dave: Es läuft sehr gut! Wir geniessen es sehr und es ist schön, endlich eine Headliner-Tour zu spielen und nicht nur kurze Auftritte als Vorband, sondern mal ein komplettes Set zu spielen für Leute, die interessiert, was wir machen. Es ist ereignisreich und auch sehr angenehm.
Dave: Klar ist, dass Archive ein sehr grosses Ding sind. BirdPen hingegen hat immer noch seine eigene kleine Welt, was super ist.
BirdPen fanden 2004 zusammen. Ist es richtig, dass Dave in diesem Jahr auch als Sänger für Archive gestartet hat?
Dave: Mike und ich hatten schon vorher einige Projekte zusammen am laufen. Wir waren schon immer zusammen in Bands. Dann haben wir mit BirdPen gestartet und 2004 ging ich zusammen mit Archive auf die «Noise-Tour». Während dieser Zeit ist also sehr viel passiert.
Wolltest du eine Art Nebenprojekt haben, bei dem du mehr individuelle Möglichkeiten hast?
Dave: Man kann es nicht als Nebenprojekt bezeichnen. Es sind alles einfach total verschiedene Projekte. Das Produkt ist ein anderes, man arbeitet mit anderen Leuten und es spielen verschiedene musikalische Anschauungsweisen hinein. Klar ist, dass Archive ein sehr grosses Ding sind. BirdPen hingegen hat immer noch seine eigene kleine Welt, was super ist. Beide Projekte entwickeln sich immer weiter.
Mittlerweile spielt auch Mike bei Archive. Du hast Steve Harris bei Archive auf der letzten Tour ersetzt. Wird das so bleiben?
Mike: Ich denke schon. Wir werden es sehen, sobald es um die ersten Konzerte geht.
Dave: Das tönt sehr vage.
Ist es somit noch nicht sicher?
Mike: Ich werde sehen, was passiert. Bei Archive ist es immer so, dass Leute kommen und gehen und es sich so verändert. Ich melde also kein Anrecht auf irgendwas an.
Für BirdPen macht ihr sehr viel selbst, wie EPs mit handgeschriebenen Songtexte veröffentlichen – ihr versendet auch alles selbst. Braucht ihr diese DIY-Mentalität?
Dave: Im Moment brauchen wir das, da wir Geld sammeln, um das nächste Album aufzunehmen. Dazu haben wir diese Tour angesetzt und einige Singles herausgegeben. Wir bevorzugen es im Moment, alles etwas im kleineren Rahmen zu machen, z.B. mit der Veröffentlichung von Sammlerstücken. Danach konzentrieren wir uns auf den nächsten Schritt, indem wir die Musik an mehreren Orten herausbringen und mehr Leute mit unserem nächsten Album zu erreichen versuchen. Viele kleine Gruppen müssen solche Sachen tun, um interessant zu bleiben und den Fans etwas zurückzugeben und sie spüren zu lassen, dass sie Teil von etwas sind. Es macht Spass, dies auf diese Weise zu tun.
Ich werde von Genf aus nach Chamonix wandern und danach bis zum Gipfel des Mont Blancs. Auf dem Weg dorthin werden wir DJ-Sets spielen und am Ende des Gipfelbesteigens wird es einen Event geben.
Das zweite Album «Global Lows» kam im letzten Jahr heraus und als wir uns im April 2013 zum letzten Mal getroffen haben, hast du, Dave, mir gesagt, dass das nächste Album schon fast fertig ist. Wie sieht der Status zum nächsten Albumprojekt mittlerweile aus?
Dave: Seitdem haben wir noch viel mehr Songs geschrieben. Wir warten einfach, bis die Zeit reif ist, um ein neues Album herauszubringen. Und es ist immer gut, wenn man viele Songs hat, von denen man aussuchen kann, denn dann kann man auch B-Sides, Singles und EPs herausbringen. Es tönt bereits jetzt sehr gut, aber wir haben noch viel, das wir machen müssen. Wir nehmen uns wirklich Zeit und es gibt keinen Stress – wir wollen einfach sichergehen, dass es sich richtig anfühlt.
Im Moment ist Dave auch sehr engagiert für «The Quest for Mont Blanc». Kannst du kurz erklären, worum es hierbei geht?
Dave: In erster Linie geht es darum, Geld zu sammeln für die Krebsforschung. Ich werde von Genf aus nach Chamonix wandern und danach bis zum Gipfel des Mont Blancs. Auf dem Weg dorthin werden wir DJ-Sets spielen und am Ende des Gipfelbesteigens wird es einen Event geben. Wir dachten bei Archive, dass es Zeit ist, dass jemand von uns etwas für die Wohltätigkeit macht und ich habe dann diesen Teil übernommen.
Ihr macht spezielle Events, um Geld zu sammeln. Zum Beispiel habt ihr mit Archive und Robin Foster in Brighton gespielt. Werden noch weitere solche Sachen folgen? Vielleicht auch in der Schweiz?
Dave: Bleib auf jeden Fall dran – wir planen noch einige solcher Events. Bezüglich Schweiz: Vielleicht ja, vielleicht nein – wir werden dies noch sehen.
Ein neues Album von Archive mit dem Titel «Axiom» kommt bald. Was kann man erwarten?
Dave: Da müsst ihr warten und sehen. Wir dürfen dazu leider nichts sagen.
Im Januar 2013 wart ihr im Studio, um ein neues Album aufzunehmen. War es «Axiom», das ihr aufgenommen habt?
Dave: Wir haben sehr viel Zeit im Studio verbracht und haben auch sehr viel neues Material aufgenommen. Viel neues Archive-Material wird in Zukunft kommen.
Zum Album wird es auch einen Film geben, der am London Sundance Festival Premiere feiert und auch in London gebt ihr eine spezielle Show mit dem Film und danach einem Konzert von Archive. Wird es noch weitere Möglichkeiten geben, diese Show zu sehen?
Dave: Es tut mir leid, aber auch hier muss man sich noch etwas gedulden, da ich nicht weiss, was ich sagen darf. Ich weiss noch nicht, wie die Aufstellung ist und was wir spielen werden – es ist alles noch etwas zu früh.
Kommen neben dem Blue Balls Festival in Luzern noch weitere Schweizer Konzerte in diesem Jahr?
Dave: Ja, auf jeden Fall! Wir spielen in Luzern und auch am Montreux Jazz Festival.
BirdPen - «Nature Regulate»