The Rasmus loben den Roomservice im Abart
Bereits um 20 Uhr wird es eng im Abart. Die vier Briten alias InMe, die als Support für The Rasmus agieren, dürfte diese Tatsache freuen. Die Band präsentiert sich dann auch äusserst spielfreudig. Nach einer knappen halben Stunde energiegeladener und rockiger Musik verlässt die Vorgruppe die Bühne. Und dann heisst es warten.
Geschlagene 45 Minuten dauert es, bis die Herren aus Finnland die Bühne betreten. Hinter mir höre ich einige Damen quengeln. Beim ersten Ton sind die vom langen Herumstehen leicht schmerzenden Füsse aber sofort vergessen. The Rasmus eröffnen das Set mit «Stranger», welches auch der erste Song auf ihrem neuen Album namens «The Rasmus» ist. Die noch kurz zuvor ungeduldigen Damen singen in voller Lautstärke jede Zeile mit - ein Unternehmen, das sie für den Rest des Konzertes beibehalten.
«Wir bauen hier auf der Bühne so langsam eine Bar..»
Auch die Finnen sind voll da und versichern, wie sehr sich sie freuten, wieder in der Schweiz aufzutreten. Sie finden, dass es sich im Abart ein klein wenig wie in einem «Striplokal anfühlt. Obwohl wir natürlich noch nie in einem waren.» In der Folge spielen sich Lauri, Pauli, Eero und Aki quer durch ihre bisherigen erschienenen acht Alben. Zwischendurch erzählt Lauri, dass er momentan nicht ganz auf der Höhe sei. Dank Fans und Freunden werde er aber immer «ausreichend mit Honig und Tee versorgt.» Seiner Performance merkt man Lauris angeschlagene Gesundheit nicht an. Nach einigen Songs braucht der Sänger eine kurze Verschnaufpause. Sofort wird ihm ein Tee auf die Bühne gebracht, was die Band mit «wow, super Roomservice hier, könntet ihr vielleicht auch noch die Betten beziehen?» kommentiert.
Den Musikern und ihrem Sound merkt man die auf der Bühne herrschende Harmonie an. Zwischendurch frotzeln die Finnen miteinander, Lauri nimmt bereitwillig eines der Smartphones, die ihm von der ersten Reihe her zugestreckt werden und filmt sich damit einige Sekunden lang selbst. Und auch das Publikum darf mitreden. So stimmen wir ab, ob wir lieber «Chill» oder «Days» hören wollen. Die Mehrheit ist für Ersteres. Lauri möchte aber zu Ehren seiner Schweiz-Finnischen Cousins lieber «Days» (ein Lied über Finnland) spielen und setzt sich charmant durch.
Abwechslungsreiche Musik und eine gut gelaunte Band
Nach rund 80 Minuten erklingen die Akkorde zu «In The Shadow», was das ohnehin schon verschwitzte Publikum nochmals richtig aufdrehen lässt. Damit verabschieden sich die Jungs von der Bühne - natürlich nicht, ohne nochmals zurückzukommen. Das allerletzte Stück ist «Sky», ebenfalls ab ihrem neusten Album. The Rasmus überzeugen mit toller Bühnenpräsenz, einer sympathischen Art und vielseitiger Musik. Dank ausgereiften Harmonien und einer gelungenen Mischung zwischen ruhigen, poppigen und rockigen Stücken könnte man den Finnen fast ewig zuhören. Würden sich irgendwann nicht doch wieder die so langsam aber sicher schmerzende Füsse zurückmelden..