Frauenpower mit männlicher Unterstützung
Nicht sehr viel Publikum fand sich letzten Dienstag vor der kleinen Bühne des Z7, als um 20 Uhr die Show von Crucified Barbara beziehungsweise deren Support-Bands startete. Dafür war die Stimmung locker und angenehm, alle schienen sich auf das Konzert im intimeren Rahmen zu freuen. Schliesslich würden gleich vier Schwedinnen auf der Bühne stehen und sich die Seele aus dem Leib rocken.
Zuerst betraten allerdings nicht vier Frauen, sondern drei Männer die Bühne – die Mitglieder der Band Junkstars. Die Schweden legten gleich mit unverkennbar punkigem Rock los. Die Musik liess wohl den Geschmack von Crucified Barbara durchblicken, schliesslich hatten diese auch mit Punkrock begonnen, bevor sie sich dem Metal verschrieben haben. So war die Musik von den Junkstars technisch gut, wobei der Stil vielleicht nicht allen so gepasst hat – sogar etwas Crossover liess sich zwischendurch finden. Trotzdem, Junkstars sorgte für Stimmung. Mit viel Witz in Wort und Spiel gewannen sie auf jeden Fall Sympathiepunkte.
Für den zweiten Support-Act Supercharger lief es ähnlich. Der Sound war hier bereits etwas rockiger, auch wenn die Vocals zum Teil ein bisschen monoton wirkten, und somit auch einen Hauch Crossover in sich hatten. Aber auch sie gewannen mit Charme und Humor die Herzen des Publikums. Besonders als sie den deutschen Schlagerhit «Verdammt ich lieb dich» anstimmten – und das trotz etwas akzentuiertem Dänen-Deutsch.
Als schliesslich Mia Coldheart, Klara Force, Nicki Wicked und Ida Evileye auf der Bühne standen, hatte sich das Z7 doch noch merklich gefüllt. Die Band startete gleich mit «Ghost Inside», ein Stück aus dem neuen Album «In The Red», und das Publikum war von Anfang an dabei. Es folgte ein abwechslungsreiches Set aus neuen Songs und Klassikern wie «Rock Me Like The Devil“. Trotzdem kam ein bisschen der Eindruck auf, als gäben die Mädels nicht hundert Prozent ihrer Power. Dafür kam Mia Coldhearts Stimme bei «Count Me In», einem ruhigen Stück, welches unplugged gespielt wurde, richtig zur Geltung.
Mit «I Sell My Kids For Rock’n’Roll» und «Electric Sky» als Zugabe - ebenfalls zwei neue Songs – beendeten Crucified Barbara ihre Show dann doch noch mit zwei Powerstücken. Das Publikum schien zufrieden. Auch wenn ich denke, dass die Band mehr gekonnt hätte. Schliesslich haben die vier Frauen unter anderem am Wacken Openair schon auf deutlich grösseren Bühnen gespielt. Aber vielleicht ist auch genau das der Grund.