Afrikanische Harfenklänge im Moods
Die Kora, eine 21-saitige Stegharfte, wird in Westafrika vorwiegend von Männern gespielt, welche die Jahrhunderte alte Tradition an ihre Söhne weitergeben. Das Instrument wurde in der Literatur erstmalig 1799 erwähnt und damals vor allem an Königshöfen gespielt. Sona Jobarteh hat mit dieser Tradition gebrochen und gehört mittlerweile zu den bedeutendsten Kora-Spielerinnen ihrer Zeit. Sie tritt in die Fussstapfen ihres Cousins Toumani Diabaté, der mit sehr verschiedenen Musikern wie Roswell Rudd, Damon Albarn oder Björk zusammengearbeitet hat. Gemeinsam mit Sona Jobarteh auf der Bühne stehen fünf Musiker, darunter auch ihr Sohn, der das Xylophone spielt.
Verbundenheit mit Gambia
Sona Jaborthes Songs vereinen verträumte Melodien und mitreissende afrikanischen Rhythmen, erzählen von Liebe, «Jarabi», und von starken Frauen wie Mamamuso, Jaborthes mittlerweile verstorbener und sehr vermisster Grossmutter, einstiges Oberhaupt der Familie. Auch thematisierte die Sängerin das Bildungssystem in Afrika, welches den jüngeren Generationen oftmals das Gefühl vermitteln würde, in einer minderwertigen Kultur zu leben, wie sie dem Publikum zwischen zwei Songs erzählte. Ein weiteres Lied «Gambia» widmete sie schliesslich auch ihren Landsleuten und liess dem Publikum keinen Zweifel daran, wie sehr sie ihre Heimat liebt.
Eintauchen in Trance
Sich immer wiederholende Klänge und immer schnellere Trommelwirbel, typische Merkmale der afrikanischen Musik, finden sich auch in Jobarthes Songs. Ausgelassen klatschend tanzte sich das Publikum in Trance bis die Band sich nach eindreiviertel Stunden von der Bühne verabschiedete, um kurz darauf für eine Zugabe nochmals zu erscheinen.
Wer Sona Jobarteh und ihre Musiker in Zürich nicht live hören konnte, hat die Gelegenheit dies im November 2019 in Paris oder Mainz nachzuholen. Empfehlenswert!