Bastille – musikalisches Feuerwerk in der neuen Halle 622
Es gibt unzählige Bands, deren Stil man mit anderen, erfolgreichen Musikern vergleichen kann. Bei der britischen Band Bastille ist das anders. Die unvergleichbare Stimme des Sängers Dan Smith würde man wohl sogar erkennen, wenn er ein simples Kinderliedchen trällern würde. Nicht weiter erstaunlich also, dass die vier Jungs einen Chart-Hit auf den nächsten folgen lassen.
Letzten Donnerstag war die Britpop-Band im Rahmen ihrer aktuellen « Wild World»-Tour zu Gast in der Schweiz. Das Konzert war nicht nur sehr gut. Nein, es war ein wahres Feuerwerk aus mitreissenden Melodien, perfekter Stimme und jeder Menge Emotionen. Eine Band wie Bastille braucht keine grosse Bühnenshow, keine Outfitwechsel, um das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Bei den Briten gab es eine grosse Portion Top-Songs mit ausdrucksstarken Leinwandbildern. Die nicht ganz akzentfreien Schweizerdeutsch-Versuche und die lustigen Sprüche machten Bastille von Beginn an sympathisch. Nach einem Lauf quer durch die Menge glaubt man Sänger Dan Smith sofort, dass er die Nähe zu seinen Fans tatsächlich sucht. Das Mischpult wurde für zwei Songs kurzerhand in eine zweite Bühne umgewandelt. Damit konnten auch die Fans in der hintersten Reihe ihren Idolen für einmal ganz nah sein.
Ihre Singles «Off the night» oder «Pompeii» heizten beim Publikum richtig ein. Und nebst den doch sehr rockigen Songs hatten die Jungs aus London auch einige echte Balladen auf Lager.
Aber auch die Support-Acts sollten erwähnt werden. Gleich zwei davon waren mit Bastille auf Tour. Und sowohl Frenship als auch Rationale waren echte musikalische Leckerbissen. Selten kann man sagen, dass sich die Vorbands mit dem Hauptact messen können – in diesem Fall traf dies aber definitiv zu. Eindrückliche Stimmen und jede Menge Britpop und Indie – was wünscht man sich mehr?
Das Konzert bot aber noch ganz andere Gründe zum Feiern. So wurde die neue Zürcher Konzertlocation «Halle 622» mit Bastille eröffnet. Sie befindet sich unmittelbar beim Bahnhof Oerlikon und erinnert an eine kleine Version des Hallenstadions. Die grosse Eingangshalle und der Balkon mit Sitzplätzen sind weitere Highlights. Die Grösse der Location ist ideal – man fühlt sich nicht eingeengt und hat trotzdem dasselbe Feeling wie in einer grossen Konzerthalle.
Das erste Konzert in der neuen Location und sogleich der Tourabschluss von Bastille waren ein grosser Erfolg. Und für alle, die nicht dabei waren: die Jungs werden uns sicherlich bald wieder in der Schweiz besuchen.