Bunter Mix aus kleinen und grossen Geschichten

Zurich Film Festival 2013
Bildquelle: 
zurichfilmfestival.org

Vom 26. September bis und mit 6. Oktober pilgern die Menschen wieder einmal in Zürichs dunkle Kinosäle. Insgesamt 122 Filme werden gezeigt, davon 16 Weltpremieren und 22 Erstlingswerke. Nachdem die Festivals in Cannes, Venedig und Toronto diesen Sommer erfolgreich zu Ende gingen, ist es Zeit, die dortigen Gewinner und Entdeckungen hier in der Schweiz geniessen zu dürfen. Neben den grossen Galapremieren wie beispielsweise „The Prisoners“ für die Superstar Hugh Jackman nach Zürich kommt, oder „Filth“, bei der auch James McAvoy anwesend sein wird, sind es vor allem die Filme in den 4 Wettbewerbskategorien, die frischen Wind in die hiesigen Kinoräume bringen. Nachfolgend unsere Empfehlungen:

 

Internationaler Spielfilmwettbewerb:

 

-Fruitvale Station: Am 1. Januar 2009 wurde der unschuldige Trayvon Martin von einem Polizisten erschossen. Wir hörten davon in den Nachrichten und machten mit unserem Leben weiter wie bisher. Nicht so Ryan Coogler, der sich entschloss, die Geschichte auszuarbeiten und in seinem Erstling zu verarbeiten. Fruitvale Station wurde am renovierten Sundance Film Festival sowie in Cannes ausgezeichnet und gilt bereits heute als potentieller Oscar Kandidat. Wir erinnern uns an Argo, der letztes Jahr ebenfalls am ZFF gezeigt wurde und dieses Jahr die goldene Trophäe erhielt.

 

-Bataille de Solférino: Eine Working Mom muss mit ihren beiden Töchtern, der männlichen Nanny und ihrem Versager-Exmann im Schlepptau über die französischen Präsidentschaftswahlen berichten.

Bild 1: Fruitvale Station, Bild 2: Bataille de Solférino

 

Internationaler Dokumentarfilmwettbewerb:

 

-Gangster te voli: Der etwas andere Blick auf den Balkan zeigt den humorvollen alten Partnervermittler Nedo und seine Schwierigkeiten mit den hohen Ansprüchen kroatischer Männer.

 

-The Manor: Grotesker Einblick in eine jüdische Familie, die ein Striplokal besitzt, und bei der die Söhne zur Bar Mitzwa einen Lap Dance erhalten.

 

Bild 1: Gangster te voli, Bild 2: The Manor

 

Deutschsprachiger Spielfilmwettbewerb:

 

-Die Erfindung der Liebe: Regisseurin Ada steckt in der Klemme. Die Hauptdarstellerin ist plötzlich tot, der Drehbuchautor hat eine Schreibblockade und die Praktikantin macht, was sie will. Komödie über die Tücken des Showbusiness und Andenken an die während den Dreharbeiten zu früh verstorbene Maria Kwiatkowsky.

 

-Männer zeigen ihre Filme & Frauen ihre Brüste: Erneut die Leiden einer jungen Filmemacherin. Diesmal in Cannes. Der Film wurde während 5 Tagen am Festival an der Côte D’Azur gedreht. Cast & Crew sind an 3 von 4 Aufführungen am ZFF anwesend.

Bild 1: Die Erfindung der Liebe, Bild 2: Männer zeigen ihre Filme & Frauen ihre Brüste

 

Deutschsprachiger Dokumentarfilmwettbewerb:

 

Service Inbegriffe: Eine ironische Reise quer durch die Schweiz und in lokale Beizen am Rand von Grossstädten. Was verbindet die Menschen, welche Geschichte tauschen sie aus und welche Spezialitäten werden am häufigsten in den öffentlichen Wohnzimmern nachgefragt?

 

- Wer ist Thomas Müller? Der durchnittliche Deutsche hat 117-mal im Jahr Sex, eine Ehefrau und einen Sohn. Wie viel Wahrheit hinter dem statistischen Durchschnittsdeutschen steckt, wird in diesem witzigen Film quer durch Deutschland untersucht.

Bild 1: Service Inbegriffe, Bild 2: Wer ist Thomas Müller?

 

Neben den Galapremieren, Wettbewerben, Special Screenings und Filmen für Kinder bietet das ZFF auch die Möglichkeit an diversen ZFF Talks mehr zum Themenfeld der Filmproduktion zu erfahren und Fragen zu stellen. Besprochen werden die Kompositionen der Filmmusik, der Umgang mit Filmfehlern und die Suche nach Drehorten. Die Talks sind kostenlos und öffentlich zugänglich.

 

Alle Spielzeiten sowie das komplette Programm findet ihr auf der Website des Zurich Film Festival. 

 

Tanja Lipak / So, 22. Sep 2013