Bevor «Ant-Man» ins Kino kam, kannten den Namen wohl nur eingefleischte Comic-Fans und Hauptdarsteller Paul Rudd war abonniert auf mehr oder weniger anspruchsvolle Komödien. Dementsprechend «gering« war der Druck auf die Crew. Wenn der Film sang- und klanglos Schiffbruch erlitten hätte, wäre das nicht so schlimm gewesen. Die Marvel-Filme haben so viel Geld eingespielt, dass ein Misserfolg zu verkraften gewesen wäre. Aber es kam anders. «Ant-Man» wurde witzig und passte hervorragend in die Welt von Marvel. Zudem spielte er die Produktionskosten locker wieder ein. Unsere Kritik gibt es hier: «Ant-Man».

Inzwischen ist klar, dass es nicht bei einem Film mit Ant-Man bleiben wird. Bereits in «The First Avenger: Civil War» wird er im Frühling 2016  wieder im Kino zu sehen sein und voraussichtlich 2018 wird Paul Rudd ein weiteres Mal in den Anzug schlüpfen, der ihn schrumpfen lässt. An seiner Seite steht dann mit WASP eine weitere Marvel-Heldin. Wer WASP ist, wird in der Post-Credit-Szene von «Ant-Man» verraten, daher verzichten wir auf einen Spoiler an dieser Stelle.

«Ant-Man» ist Blockbuster-Kino, wie es sein soll. Mit spannenden Figuren, einem «Loser», der zum Helden wird, viel Action und einem grossen Schuss pointiertem Humor und natürlich fehlen die kleinen Anspielungen auf andere Filme von Marvel oder sonstige Querverweise auf die Popkultur nicht. Nicht zu vergessen: eine wunderbare Rolle für Michael Douglas. Wer den Film im Kino verpasst hat, kann das jetzt auf dem Sofa nachholen. Hier sind ein paar Hintergründe zum Film:

Stan Lee wieder mit dabei

In verschiedenen Interviews betont Michael Douglas augenzwinkernd, dass er zwar kein Comic-Fan sei, aber schon immer einmal in einer Comic-Verfilmung spielen wollte. Seit seine Freunde Jack Nicholson und Danny DeVito jeweils in einem von Tim Burtons «Batman»-Filme gespielt hatten, sei er nämlich neidisch auf sie.

Für Evangeline Lilly ist die Rolle in «Ant-Man» nicht der erste Besuch in einem Comic-Universum. Sie hatte zu Beginn ihrer Karriere vier Kurzauftritte in der TV-Serie «Smallville», die vom jungen Superman erzählt. Allerdings sind alle vier Auftritte nicht in den Credits erschienen. Damit war Lilly in Produktionen von DC und Marvel zu sehen.

Als Paul Rudd seinem 9-jährigen Sohn gesagt hat, dass er Ant-Man spielen wird, soll der gesagt haben, dass er es kaum erwarten könne, zu sehen, wie blöd das wird. (Quelle: IMDB)

Hauptdarsteller Paul Rudd hat nicht nur den Ant-Man gespielt, sondern auch einen Credit als Drehbuchautor. Insgesamt haben vier Personen am Drehbuch geschrieben. Einen grossen Teil hat Edgar Wright beigetragen. Wright sollte auch Regie führen, wurde aber durch Peyton Reed ersetzt. Bei «An-Man» trifft der Spruch «Viele Köche verderben den Brei» auf das Endprodukt aber überhaupt nicht zu. 

«Ant-Man» bildet den Abschluss des zweiten Parts des Marvel Cinematic Universe (MCU), das in drei Teilen geplant ist. Das MCU besteht aus Kinofilmen, TV-Serien, Kurzfilmen und Comics, die alle verbunden sind und gegenseitig Bezug nehmen. Jedoch können die meisten Filme auch ohne Vorwissen verstanden werden. 

Paul Rudd sagte gegenüber News.de, dass die Arbeit mit dem Motion Capturing Verfahren eine Herausforderung für ihn gewesen sei, weil er es vorher noch nie gemacht hätte. Im gleichen Gespräch wurde er gefragt, was er denn mit dem Anzug von Ant-Man im echten Leben machen würde, wenn er ihn ausleihen könnte. Sympathisch. Er würde sich auf die Gitarre von Jack White setzen. 

Für die Eröffnungsszene, in der Michael Douglas mit verschiedenen bekannten Gesichtern aus Marvel Filmen aufritt, musste er digital verjüngt werden. Die Szene spielt nämlich in den 80ern. Douglas sieht aus, als hätte er gerade die Dreharbeiten zu «Wall Street» beendet. Die Experten der Firma VFX Effects haben hier einen beeindruckenden Job gemacht. 

Der Klang der Laser, die der Anzug von Bösewicht Yellowjacket abschiesst, ist der gleiche Sound wie jener der grossen AT AT Läufer auf dem Eisplaneten Hoth in «Star Wars - Das Imperium schlägt zurück». Natürlich ist das kein Zufall, schliesslich besitzt Disney die Rechte an Marvel und Star Wars, zudem startet der neue «Star Wars-Film am 17. Dezember in den Kinos. (Quelle: IMDB)

Paul Rudd ist bereits der zweite Star der grossartigen Serie «Parks and Recreation», der eine Hauptrolle in einem Marvel-Film spielt. Zuvor hat Chris Pratt den Starlord in «Guardians of the Galaxy» gespielt. Weiter war Rashida Jones für die Rolle der Frau von Michael Douglas‘ Figur Hank Pym im Gespräch. Aber es kam doch nicht so weit. (Quelle: IMDB)

Und zum Schluss: Natürlich hat Comic-Zeichner und Schöpfer von Ant-Man Stan Lee erneut einen kleinen Auftritt im Film. 

 Auf der DVD/Blu-Ray sind ausserdem erweiterte Szenen, Gags vom Dreh sowie Featurettes und ein Audiokommentar von Regisseur Peyton Reed und Hauptdarsteller Paul Rudd enthalten. Es lohnt sich besonders, bei den erweiterten Szenen reinzuschauen. 

• Ant-Man (USA 2015)
• Regie: Peyton Reed
• Drehbuch: Paul Rudd und andere
• Darsteller: Paul Rudd, Michael Douglas, Evangeline Lilly, Corey Stoll, Michael Pena, Anthony Mackie, Judy Greer
• Laufzeit: ca. 117 Minuten
• Verkaufsstart: 26. November 2015.