Ron Pope begeisterte im kleinen Rahmen

Konzertkritik: Ron Pope im Komplex
Ron Pope
Bildquelle: 
www.ronpopemusic.com

Eine kleine Bühne, eine Gitarre, ein Keyboard und Ron Pope, mehr brauchte es nicht für einen gelungenen Konzertabend. Auch wenn nur wenige den Weg ins Komplex 457 fanden, tat das der Stimmung keinen Abbruch.

 

Den musikalischen Auftakt machte der Schweizer Singer/Songwriter Luca Little mit seiner minimalistisch gehaltenen Band aus Gitarre und Schellenring, wie er selbst kokettierte. Sonst trifft man den Zürcher bei Gigs gemeinsam mit seinen Bandkollegen an. Den Zuhörern gefiel es trotzdem.

 

Musik als Ersatz für Baseball 

 

Endlich. Mit einem kurzen «Hey» und einem breiten Grinsen auf dem Gesicht betrat der 29-Jährige Wahl-New-Yorker die Bühne. Schnell war klar, dieser Mann hat Humor, denn Ron Pope ist nicht nur ein talentierter Musiker und Songwriter, sondern versteht es auch, zu unterhalten. Kaum vorstellbar, dass der Amerikaner einst sein Leben dem Baseball widmen wollte – ein Glück für alle Liebhaber gepflegter Singer/Songwriter-Musik.

 

Das wohl Beeindruckendste an Ron Popes musikalischer Laufbahn ist die Tatsache, dass er es geschafft hat, in nur vier Jahren acht Alben, davon vier im Alleingang, zu veröffentlichen und über 150 Songs zu produzieren. Er schreibt über ganz Alltägliches, wobei die Liebe für ihn ein zentrales Motiv ist.

 

Neues Album angekündigt

 

 

«Atlanta», nach seiner Heimat benannt, heisst die 2012 veröffentlichte Platte. Mit dem gleichnamigen Song begrüsste Pope vergangenen Sonntag das Zürcher Publikum. Ob mit Gitarre oder Keyboard, mit seiner elektrisierenden Bühnenpräsenz und seiner unverkennbaren Stimme zog er jeden in seinen Bann. Binnen 90 Minuten lud der ehemalige Baseballspieler auf eine musikalische Reise ein und sang Lieder ab all seinen bisher veröffentlichten Alben.

 

Kennern durften Songs wie «You’re The Reason», «I Don’t Love You» oder «Fireflies» durchaus bekannt gewesen sein. «A Drope In The Ocean», mit über 17 Millionen Klicks ein Hit bei Youtube, war auch die Hymne des Abends. Wer bis dahin noch nicht gesummt oder gesungen hatte tat es spätestens jetzt. Mit zwei Zugaben, unter anderem «Seven English Girls», ein weiterer eingängiger Song, verabschiedete sich Pope von einem begeisterten Publikum. Im Anschluss an den Gig lud er zur Autogrammstunde. Für 2014 kündigte der smarte Sänger sein neuntes Album an. Man darf gespannt sein.

 

Dominique Rais / Di, 15. Jan 2013