Little Feat rocken Zürich
Little Feat trotzten dem Schweizer Winter und liessen ihr Publikum die Kälte vor der Türe vergessen. Die Band verzauberte im Kaufleuten mit ihren Rhythmen und entführte die Zuhörer in die warme Heimat des Country und des Jazz.
Veteranen mit Elan
Es ist ein schmaler Grat zwischen Versiertheit und Routine. Auch nach 25 Jahren auf der Bühne begeistern Little Feat ihr Publikum noch immer mit ihren Liveauftritten. Langjährige Erfahrung paaren sie mit bestehender Freude an der Musik und so wirken ihre Konzerte nie, als würden sie ein vorgefertigtes Programm abspulen. So frei, wie die Band Musikstile verbindet, so frei spielt sie auch.
Ihr Konzert in Zürich wirkte, als wäre man bei der Band im Proberaum. Die Band vermochte es dem Anlass eine gewisse Intimität zu verleihen, eine unangestrengte Atmosphäre zu verbreiten. Individuelle Einlagen der einzelnen Künstler verliehen dem Konzert das Flair einer Jam Session. Fliessende Übergänge zwischen den Titeln liessen die Stimmung nicht absacken. Die Stimmung im Raum war gelöst und entspannt. Fasziniert lauschten alle, wie die flinken Finger von Kenny Gradney den Bass zupften und was für Melodien Bill Payne seinem Keyboard entlockte.
Vom Dixie Chicken zum Rooster Rag
Die kalifornische Band hat eine erstaunliche Diskografie von sechzehn Studioalben vorzuweisen. Da fällt es schwer, eine Auswahl für Liveauftritte zu treffen. Manch eingefleischter Fan mag den einen oder anderen Titel vermisst haben, doch spielten Little Feat eine ausgewogene Mischung aus alten Stücken, ihren Hits und Liedern ihrer neusten Platte «Rooster Rag». Vielen schien es mehr darum zu gehen, wie die Band spielte und nicht was sie spielte. Und wie die Künstler ihre Instrumente spielten, überzeugte restlos. Das Publikum öffnete Ohren und Herzen, um den unverwechselbaren Sound der Band und das Gefühl, welches damit transportiert wird, aufzunehmen.
Dieser Abend wäre für Fans von Little Feat wohl nur noch durch eine Einladung zur nächsten Jamaika Exkursion der Band zu übertreffen.