Spricht man von einem goldenen Herbst, wenn man Mitte Oktober noch bis nach elf Uhr nachts mit dünnen Jäckchen draussen sein kann? Oder war auch das ein Geburtstagsgeschenk für das «Rckstr Mag.»? Zwischen Ständen von 2nd Skin und Bars an jeder Ecke standen Menschen, die sich unterhielten und eine gute Zeit hatten. Dazwischen entdeckte man immer mal wieder Redaktoren, die direkt mit dem «Rckstr Mag.» zu tun haben, also publikumsnah sind, und auch Gesichter, die man aus dem beruflichen Kontext bereits kennt. Soll heissen, dass das «Rckstr Mag.» weiss, wie man eine gute Party feiert. Dazu gehört natürlich Musik. 

In der Maag Hall haben die St. Galler von Velvet Two Stripes musikalisch eröffnet und das Zepter dann an die Shooting Stars von Yokko abgegeben. Zwei Schweizer Bands, die man durchaus als Opener für The Kooks buchen kann. Beide sind überzeugend und besitzen einen musikalisch prägnanten Fingerabdruck, der lange nachwirkt. Etwas weniger eindrücklich zeigten sich Urban Cone. Aber das kann auch am lauen Abend liegen. Mich zog es nach einem Song nochmals an die Luft. 

Aber pünktlich zu The Kooks war die Halle wieder the place to be und es war interessant zu beobachten, wie gemischt das Publikum war. Von den zu erwartenden blutjungen Indie-Frauen über ernst und zuweilen kritisch-gespannt blickende Herren mit Manowar-Shirt bis zum etwas älteren Ehepaar, das sich wohl einen schönen Abend mit gemischter Musik machen wollte. Es ist immer herrlich, wenn sich an Konzerten alle möglichen Menschen friedlich mischen und Konzerte geniessen. The Kooks schaffen das problemlos.

Eröffnet haben sie dann mit «Around Town» und irgendwie machte sich schnell eine Ernüchterung breit. Klar, The Kooks sind solide und handfest, weit weg von schlecht, beherrschen ihre Instrumente, aber seit ich sie vor fast 10 Jahren entdeckt habe, ist in ihrer Musik wenig passiert. Das wurde am Konzert leider schnell klar. Ein Song klang in der Maag Hall wie der andere und es war ein wenig enttäuschend, dass sich selbst liebgewonnen Tracks wie «She moves in her own way» nicht so richtig entfalten wollten. Aber mal abgesehen von meinem subjektiven Eindruck, war die Stimmung in der Halle äusserst gut und die Partygäste feierten The Kooks frenetisch. 

Ich für meinen Teil habe mich lieber nochmals auf dem Maag Areal treiben lassen, einen kurzen Blick in die Werft geworfen, das Treiben im Foyer beobachtet und mich in das eine oder andere Gespräch verwickeln lassen. Es bleibt dabei, The Kooks waren persönlich etwas ernüchternd, aber die «10 Jahre Rckstr Mag.»-Party war das auf keinen Fall. Überall hatten die Leute Spass und egal wo man hinkam, es herrschte eine ausgelassende und feierfreundliche Stimmung. Auf die nächsten 10 Jahre «Rckstr Mag.».

Bilder: Bäckstage.ch / © Stephane Kaeser