Junge Liebe zwischen Gut und Böse

Movie-Kritik: Beautiful Creatures
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Im Verleih von Ascot Elite

Basierend auf dem Bestseller Roman «Sixteen Moons» der US-amerikanischen Autorinnen Kami Garcia und Margaret Stohl, gelang es dem Regisseur Richard LaGravenese ein Drehbuch zu schreiben und dies direkt selbst zu verfilmen. Der berühmte New Yorker LaGravenese hat bereits bei der Verfilmung von P.S. I Love You bewiesen, dass er es versteht, Romantik gekonnt in Szene zu setzen. 

 

Bild 1: Eine Tür, die symoblisiert, wie gross die Differenz zwischen Ethan und Lenas Welten ist. / Bild 2: Doch der gute Onkel Macon steht hinter den Beiden. (Mit Maus über Bild fahren).

 

Ethan (Alden Ehrenreich, «Twixt») ist ein ganz normaler Teenager und lebt ein ziemlich ruhiges Leben in einer kleinen Stadt in South Carolina, in der nicht mal ein Starbucks existiert. Sein ödes Leben wird eines Tages von der geheimnisvollen Lena (Alice Englert, Tochter von «Das Piano»-Regisseurin Jane Campion, «Ginger & Rosa»), in die er sich Hals über Kopf verliebt, aufgemischt. Der faszinierte Ethan erkennt in ihr jenes Mädchen, das ihn in nächtlichen Träumen schweissgebadet aus dem Schlaf reisst. Und nun ist Ethans Leben nicht mehr ganz so langweilig. Die Aussenseiterin Lena ist anders als die anderen Mädchen. Erstaunt, dass Ethan mit ihr reden will, verhält sie sich äusserst merkwürdig und ablehnend. Mit ihrer sonderbaren Art erzeugt sie eine verwirrende Stimmung - auch im Kinosaal. Lenas Familie ist nicht sonderlich beliebt im Dorf und die konservativen Dorfbewohner munkeln, die Familie hätte mit Hexerei zu tun. Doch diese Gerüchte achtet Ethan genau so wenig wie die im konservativen Dorf wertgeschätzten Gebote der Kirche. Diese Gemeinsamkeit teilt der neugierige Junge mit der eigenartigen Lena.

 

Die Stunde Null naht

 

Das zurückhaltend wirkende Mädchen Lena ist keine Hexe, sondern eine Caster und verfügt über verschiedene Mächte. Bei Castern wird die Zeit als Sterbliche beim weiblichen Geschlecht bis zum 16. Lebensjahr rückwärts gezählt, bis sich sie sich bei Stunde Null für die gute oder die böse Seite entscheiden muss. Die in den letzten 72 Stunden vor der Verwandlung nach und nach ans Licht kommenden Geheimnisse der Familie belasten die Teenie-Liebe stark. Zudem kann sich Lena nur rechtzeitig auf die gute Seite, das Licht, retten, wenn das Leben eines geliebten Menschen geopfert wird. Die einzigen von Lena geliebten Menschen sind Ethan und ihr liebevoller Onkel Macon Ravenwood (Jeremy Irons, «Nachtzug nach Lissabon», Unser Interview mit Jeremy Irons). Dieser glaubt fest an Lenas charakterliche Stärke, sich auf die gute Seite retten zu können. Doch der hartnäckige Ethan hört nicht auf, um Lena zu kämpfen, bis der Tag der Entscheidung gekommen ist. Lenas Vision und ihre Angst um den liebevollen Jungen sind wahr geworden. Die 16-jährige kämpft stark gegen ihre herzlose und brutale Mutter (Emma Thompson, «Harry Potter»-Reihe, «Stranger Than Fiction») und ihre einst geliebte Cousine Ridley (Emmy Rossum, «Shameless»), die auf die dunkle Seite gezogen wurden.

 

Bild 1: Die böse Cousine Ridley versucht Lena auf die Seite des Bösen zu ziehen, doch … (Bild 2) … die Verliebte Caster verbringt lieber Zeit mit Ethan. 

 

Die düstere Stimmung wird visuell mit bewölktem Wetter und Regen sowie leicht mit Sonnenstrahlen durchfluteten Lichtungen dramatisiert. Teilweise wirken die Effekte etwas zu unnatürlich, was den Film nach der Hälfte etwas fahl erscheinen lässt. Die Musik dagegen wird, wie schon bei Richards früheren Filmen («Freedom Writers»), dramaturgisch geschickt eingesetzt. So unterstützen die mitreissend gespielten Klänge den Film blendend und bauen sich bis zur ausbrechenden Dramatik auf. Beatles-Gitarrist George Harrison kann stolz auf seinen Sohn sein, der mit seiner Band Thenewno2 für diese Meisterleistung mitverantwortlich ist.

 

Der an die «Twilight»-Saga angelehnte Film wird bei Fans der Vampirstory sicher auf Begeisterung stossen. Aber auch andere Fantasy-Film-Fans können von der gelungenen Spannung in den Bann gezogen werden.

 

  • Beautiful Creatures (US 2013)
  • Regie: Richard LaGravenese
  • Drehbuch: Richard LaGravenese
  • Darsteller: Alden Ehrenreich, Alice Englert, Jeremy Irons, Viola Davis, Emmy Rossum, Thomas Mann, Emma Thompson, Margo Martindale, Eileen Atkins, Zoey Deutch, Kyle Gallner 
  • Länge: 124 Minuten
  • Kinostart: 3. April 2013
Corina Kolb / Fr, 05. Apr 2013