Wacken 2017: Metal-Feuerwerk und Bier-Pipeline

Festivalvorschau: Wacken 2017
Bildquelle: 
Wacken-Gallerie 2016 / © Rolf Klatt

Jedes Jahr im August wird das beschauliche Dörfchen Wackem im Norden Deutschlands für ein paar Tage zur temporären Heimat von Metalheads aus der ganzen Welt. Dann ist das Wacken Festival im Terminkalender fett rot angestrichen und die Vorfreude auf dem Siedepunkt. 27 Ausgaben sind vergangen, seit ein paar musikbegeisterte Freunde den Grundstein für ein Festival legten, das heute durchaus als Kult bezeichnet werden darf. Das wichtigste Metal-Festival ist das Wacken, da sind sich Experten und Fans einig.

 

Dieses Jahr dauert das Festival vom 3. - 5. August, jedoch lohnt es sich, schon am Mittwoch vorher anzureisen. Denn es wird  musikalisch schon etwas geboten. Wir möchten für den Mittwoch den Fokus noch etwas weg vom Metal bewegen und auf zwei Bands hinweisen, die einen Punkt am Wacken Festival unterstreichen, den man so nicht direkt erwartet und der eben auch das Wacken ausmacht. Klar, Metal ist das Credo, aber mit Ugly Kid Joe (viele erinnern sich bestimmt an 90er-Hit «Cats in the Cradle») und The Boomtown Rats («I Don’t Like Mondays») sind zwei Bands schon vor dem offiziellen Beginn auf den Bühnen, die älter als das Festival selber sind. Als Einstimmung sind Sir Bob Geldof und die Alternative-Rocker von Ugly Kid Joe ideal. Wem die beiden Bands doch etwas zu soft sind, der findet aber auch am Mittwoch schon härtere Klänge. Zudem findet um 19:00 Uhr die Metal Church mit Aeverium statt. 

 

Von Alice bis Marilyn zu Accept

 

Danach stehen drei Tage lang illustre Namen im Line-up: Volbet, Alice Cooper, Accept (Es wird die grösste Show ihrer Karriere sein), Status Quo, Megadeath, Marilyn Manson, Subway To Sally, Hämatom, Paradise Lost, Apocalyptica, Trivium, Lacuna Coil, Amon Amarth oder Kreator. Dazu ein paar alte Bekannte wie etwa Mambo Kurt. Zwei Punkte im Line-up möchten wir besonders hervorheben. Einerseits wird Uli Jon Roth spielen. Der Gitarrist gilt neben Michael Schenker als einer der wichtigsten und stilprägendsten Gitarristen im deutschen Rock. Roth war eine zeitlang Gitarrist bei den Scorpions. Der zweite Tipp ist T.V. Smith. Zwar nicht so von Metal gefärbt, ist der Mann allerdings eine Ikone der internationalen Punk- und auch Rockbewegung. Am Wacken wird er am Schlagzeug einen Gast haben, der grosse Auftritte gut kennt: Vom Ritchie, der sonst bei den Toten Hosen trommelt. Das Programm ist zum jetzigen Zeitpunkt praktisch komplett. Die Zeiteinteilung ist auch gemacht und hier zu finden: Running Order. 

 

Aber das Wacken ist natürlich mehr als «nur» harte Klänge. Es ist ein friedlicher Ort der Begegnung, man trifft Metalfans aus der ganzen Welt und zelebriert gemeinsam messerscharfe Riffs und wuchtige Bretter, brachiale Hymnen und die ruhigen Momente, die wunderbar brechen. Wer mal keine Gitarren und Drums mehr hören oder sehen mag, findet Alternativen, denn musikalisch ist das Programm inzwischen so breit innerhalb des Genres, dass von Mittelalter-Rock über Folk bis hin zu Status Quo, die eher weniger zu Metal zu zählen sind, ein breites Spektrum zu finden ist. Darum ist das Festival seit ein paar Jahren schon lange vor dem Start ausverkauft und rund 75’000 Menschen feiern am Wacken Festival zusammen den Rock in all seinen Facetten. Eine friedliche Party mit Gleichgesinnten, viel Musik und Festivalfeeling.

 

Neue Namen für die Bühnen und Bier-Pipeline 

 

In diesem Jahr tragen die Hauptbühnen erstmals neue Namen. Nach einem Aufruf der Wacken-Crew sind viele Ideen eingegangen. Entschieden hat man sich für «Louder» und «Harder». Passt ja irgendwie ganz gut. Bereits jetzt ist man daran, eine weitere Neuigkeit zu bauen. Eine Bierpipeline, die das Bier direkt auf das Festivalgelände schwemmt. Schon sehr cool. Wer Bilder sehen will, kann das hier tun: Impressionen der Bier-Pipeline

 

Sonst ist noch zu sagen, dass es noch letzte Tickets im Vorverkauf gibt, es mit dem Soccer-Cup am Wacken sportlich wird und die Blutspende-Aktion zum Erfolg wurde. Weiter kann man in verschiedenen Städten Blut spenden, bekommt dafür Punkte und bei genügend Punkten gibt es ein «W:O:A Bloodsponsor T-Shirt». Wie es genau greht, steht hier. Sämtliche Informationen sowie Tickets liefert die Wacken-Festival-Website. Die Bäckstage-Redaktion wünscht allen Liebhabern des gepflegten Metal sonnige und bretterharte Tage am Wacken 2017.

 

 

 

Patrick Holenstein / Sa, 10. Jun 2017