Text von Thomas Hügli

Kaum eine Frau steht so für die wilden sechziger Jahre wie die Musikerin Marianne Faithfull. Der Song «As Tears Go By», den Keith Richards und Mick Jagger damals für sie geschrieben hatten, katapultierten Marianne in die Öffentlichkeit und Ende der Siebziger schaffte sie es mit dem Album «Broken English» eindrucksvoll ins Rampenlicht. In dem Moment, in dem Andrew Oldham die liebliche Engelsgestalt auf jener legendären Party im Swinging London entdeckte, endete ihre private Existenz. Die dunklen Jahre der frühen Siebziger an der Seite von Mick Jagger, die Zeiten von Drogenabstürzen, Obdachlosigkeit und unsäglichen Erlebnissen, mit dieser Vergangenheit hat sie längst ihren Frieden gemacht und betrachtet diese als abgeschlossen. Es sind Geschichten von denen sie nichts mehr hören möchte. 

Marianne Faithfull fand vor 40 Jahren nur in Zusammenhang mit anderen ‚statt‘. Und dann, nach so vielen Jahren - zugleich plötzlich und unerwartet - wird ihre singuläre Erscheinung entdeckt. Die Berichterstattung hat sich zu ihrer Gunsten verändert und ihr wird endlich etwas Respekt entgegengebracht. Das ist noch relativ frisch, für die in Paris lebende Musikerin. Wenn sie singt, wird ihre raue und zerfurchte Stimme lebendig und erzählt eine Oktave tiefer mehr als ihre Worte wiedergeben. Marianne hatte nie den Hauch eines Zweifels, dass sie auf der Bühne Erfolg haben wird. Sie war geboren für diesen Job! Mit prickelnden Covers zwischen Rock, Soul und Pop, wird sie im Rahmen ihrer Jubiläums-Welttournee, am 23. Oktober im Volkshaus Zürich, das Publikum berauschen.

Marianne Faithfull - «The Eyes of Lucy Jordan»

• Marianne Faithfull
• 23. Oktober 2014
• Volkshaus Zürich
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