Das X-Tra war gerammelt voll am Mittwoch, 7. Dezember 2016. Der Grund dafür: Skillet. Bis an die Bar und auf die Galerie standen die Besucher, um die US-amerikanische Rockband live zu sehen. 

Zuvor aber spielten deren Kollegen von Red Sun Rising, von dessen Auftritt aber viele nur noch einen Teil mitbekamen, dank der langen Anstehzeiten beim Eingang und der Garderobe. Was man hörte, war aber gut. Die Band aus Ohio legt grossen Wert darauf, in kein bestimmtes Genre gesteckt zu werden; auf jeden Fall aber rockte es. Viel Worte oder gar ein abschliessendes Danke und Tschüss gab es nicht. 

Als Skillet die Bühne betraten und die Töne der aktuellen Single «Invincible» anstimmten, hatten alle Zuschauer den Saal erreicht. Viel voller konnte es eh nicht mehr werden. Wo am «Rock the Ring»-Festival im Juni während des Skillet-Auftritts nur der Regen strömte, strömte jetzt das Publikum ins Zürcher X-Tra. Sie sollten nicht enttäuscht werden.

Die Qualität stimmte von Anfang an, und die Töne sassen allesamt, wo sie sein sollten. In der Gesangslinie nicht nur bei Frontmann John Cooper, sondern auch bei Drummerin Jen Ledger, die sowohl am Schlagzeug als auch am Mikrophon überzeugte. Bei den längeren Gesangspassagen (wie zum Beispiel zu «Hero») liess sie sich dann aber doch an den Drums vertreten und konzentrierte sich ganz auf die Stimme. Am Schlagzeug wiederum zeigte sie eine unglaubliche Energie für eine so zierliche Frau - laut DRUM! Magazine ist sie übrigens die beste der Welt. Auch Gitarristin Korey Cooper - der Name ist kein Zufall, sie ist die Ehefrau von Sänger John - rockte und poste was das Zeug hielt. 

Etwas durfte bei Skillet nicht fehlen – ein Dank an Jesus. Die bekennenden Christen waren damit nicht allein im Raum; viele Gläubige haben an diesem Abend den Weg ins X-Tra gefunden. Deren Worship-Gesangs-Übungen sind nicht umsonst: Das Publikum war sehr singstark, was besonders beim schon älteren Song «Comatose» zum Vorschein kam. Das gleichnamige 10-jährige Album bekam übrigens fast gleich viel Aufmerksamkeit wie das neue «Unleashed», was auf grosse Begeisterung stiess.

Zum Abschluss gab es eine Zugabe; «The Resistance» – eines der neuen. So schloss sich der Kreis, und es hiess wieder: Anstehen an der Garderobe. 

Skillet ist eine sehr gute Live-Band. Die Energie überträgt sich sofort auf das Publikum. Das nächste Mal werden sie gut eine noch grössere Halle füllen können.