Fasnacht in Schwarz
Während nur wenig entfernt in der Solothurner Altstadt die Fasnacht tobte und die Narren mit buntem Konfetti um sich schmissen, pilgerten Fans der etwas härteren Musik ins Kofmehl. Dort dominierte dann eher Schwarz das Gesamtbild.
Mit einem Mann weniger auf der Bühne spielten am Samstag, dem 6. Februar, die Symphonic-Metal-Band Xandria. Und hätte man es nicht gewusst, wäre es nicht aufgefallen, dass Gitarrist Marco zu krank zum Auftreten war. Auch zu viert begeisterten die Deutschen das Schweizer Publikum, allen voran Sängerin Dianne van Giersbergen, die vor allem die neuen, aber auch ein paar alte Songs ihrer Vorgängerinnen - davon gibt es immerhin drei - perfekt vortrug. Optisch erinnerte sie dabei etwas an die Freiheitsstatue in Glitzerkleid. Ein bisschen Fasnacht war also irgendwie doch.
Serenity setzten zuvor weniger auf Optisches, überzeugten dafür musikalisch umso mehr. Das Publikum kam dabei nicht nur in den Genuss einer, sondern gleich dreier Stimmen. Neben Sänger Georg Neuhauser griff auch der Bassist mit dem klingenden Namen Fabio d’Amore zum Mikrophon. Und das völlig zu recht. Weibliche Unterstützung erhielten die Österreicher von Gastsängerin Tasha. Schliessich mussten auch die Songs aus der erst kürzlich beendeten Ära von Clementine Delauney möglichst authentisch präsentiert werden. Es sollte nicht die letzte Gelegenheit sein, Serenity in nächster Zeit live zu erleben. Die Nachricht, dass die Österreicher bald jeweils mit Powerwolf und mit Kamelot auf Tour gehen, wurde freudig entgegengenommen.
Eröffnet wurde der Abend von Jaded Star. Die griechische Band um Sängerin Maxi Nil war bereits im November als Support für Moonspell im Kofmehl zu Gast, und diesmal konnten sie wesentlich mehr Zuhörer zählen, was wahrscheinlich auch am Wochentag lag. Dennoch stand das Publikum noch ziemlich reglos vor der Bühne – das ewige Schicksal der Vorbands.
Ein vor allem durch die vielen Stimmen abwechslungsreicher Abend. Xandria und Serenity haben sich zu einem powervollen Paket zusammengeschlossen – fehlt nur noch ein gemeinsamer Song.