«Melancholia» schnappt sich den europäischen Filmpreis
Heute wurde in Berlin der europäische Filmpreis 2011 vergeben. «Melancholia», der aktuelle Film des Dänen Lars von Trier, galt im Vorfeld trotz acht Nominierungen nicht als klarer Favorit. Geschnappt hat er sich den Preis als Bester Film trotzdem.
Lars von Trier hat dieses Jahr viele Credits verzockt, als er es sich in Cannes mit der halben Filmwelt verspielt hat. Das kommt davon, wenn sich man sich bei Pressekonferenzen als Nazi bezeichnet. Im Fall von Lars von Trier ist unklar, ob seine Aussage nicht eher ein trauriger, schief gegangener PR-Stunt war. Wie auch immer, dem Film hat es nicht geschadet: «Melancholia» ist der beste europäische Film 2011. Sicherlich ein würdiger Sieger.
Ebenfalls um den besten Film gekämpft hat «In A Better World» von Susanne Bier. Die Landsfrau von Triers wurde dafür mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet. Die Ausnahmeregisseurin ist eine verdiente Siegerin, denn sie inszeniert die Geschichte um Verlust und Verarbeitung als feinfühliges Post-Dogma-Drama.
Die Darstellerpreise wanderten beide nach England. Tilda Swinton wurde für «We Need To Talk About Kevin» ausgezeichnet und Colin Firth für seine überwältigende Darstellung des stotternden King George VI. in «The King’s Speech». Mit Wim Wenders konnte eine Regielegende den Preis für den europäischen Dokumentarfilmpreis mit nach Hause nehmen. «Pina», die Verneigung vor der deutschen Choreografin Pina Bausch, ist die erste Arbeit, die Wenders in 3D drehte. Die ersten Hinweise auf das Oscarrennen sind also da. Mal sehen, wer es auf die Liste der Oscar-Nominierungen schafft.
Sämtliche Preisträger des europäischen Filmpreises können HIER nachgelesen werden.
Was Bäckstage zu Melancholia sagt, könnt ihr HIER nachlesen.