Komplett entspannt und bestens aufgelegt machten es sich Katerina Stoykova und Angelo Repetto auf der Couch im VIP-Bereich bequem. Nur eine Stunde nach ihrer Festival-Premiere nahm sich das Duo Zeit für Bäckstage und erzählte von der kommenden Debüt-CD.  

War das heute wirklich einer euer allerersten grossen Auftritte als Wolfman?

Angelo: Es war nicht nur einer, sondern der erste wirklich grosse Auftritt. Jetzt kommen viele kleine Konzerte, auf die wir uns aber genauso freuen. 

Wie war es? 

Katerina: Megagut, weil die Leute sehr zuvorkommend waren und alles geklappt hat. Wir haben uns auch auf der Bühne sehr wohl gefühlt. 

Steht ihr zu zweit auf der Bühne? Oder habt ihr eine Band dabei?

Angelo: Wir, das sind Katarina, die Piano oder Synthesizer spielt, dann bin ich an der Gitarre und wir haben noch Markus dabei, der Schlagzeug spielt und mit den Samples beschäftigt ist.

Wieso nennt ihr euch Wolfman?

Katerina: Das ist ziemlich random. Wolfman heisst ein Song von uns und der Name hat uns auch gleich gefallen. 

Wie habt ihr euch denn gefunden?

Angelo: Wir wohnen im gleichen Block. Tür an Tür quasi. Das erleichtert die Bandproben erheblich und auch für die Aufnahmen zum Album war das super. Wir haben die Platte nämlich in meinem Schlafzimmer aufgenommen. Wir kannten uns schon vorher vom Sehen an der Uni, aber kennen und schätzen gelernt haben wir uns als Nachbarn in Zürich. 

Eure Musik klingt irgendwie zeitgemäss und gleichzeitig zeitlos. Wie Soundtrack für das Kopfkino. Wie seht ihr eure Musik.

Angelo: Lustig, dass du das sagst, denn als wir das allererste Lied gemeinsam geschrieben habe, meinte eine gute Freundin, Lisa Blatter, die dann auch die Regie des Videoclips zu «All Is Random» übernommen hat, unsere Musik sei wie Filmmusik. Das hat uns inspiriert. Und obwohl wir keine Fans von Filmsoundtracks sind, ist es wohl wirklich so, dass die Musik, wenn man die Stimmen wegnehmen würde, wirklich ein Soundtrack sein könnte. Also wir hoffen, dass die Filmschaffenden da draussen auf uns aufmerksam werden. 

Wie entstehen eure Songs? Schreibt ihr gemeinsam?

Katerina: Meistens sitzen wir zusammen und ich fange mit einem Text an, während Angelo ein Riff an der Gitarre spielt. Oder ich schreibe einen Text, wenn mir was einfällt oder er hat Fragmente, die wir dann gemeinsam anschauen. Schlussendlich ergänzen wir uns. Es ist schon eine Symbiose.

Wir wohnen im gleichen Block. Tür an Tür quasi. Das erleichtert die Bandproben erheblich und auch für die Aufnahmen zum Album war das super.

Wieso habt ihr einen Teil der Platte in Chicago aufgenommen?

Katerina: Unser Co-Produzent, Hans-Jakob Mühlethaler, war mit mir in der Zeit in Chicago, weil wir meine Mutter, die dort lebt, besucht haben. Zeitgleich hat Angelo das Album gemischt, während Hans und ich noch zwei Songs aufgenommen haben. In der Zeit haben wir mit Angelo während drei Wochen hin und her gemailt.

Ihr habt am M4Music die Demotape Clinic in der Kategorie Pop gewonnen. Was hat euch dieser Sieg gebracht? 

Angelo: Das ist etwas unklar. Für uns war es eine megacoole Bestätigung. Kurz bevor die Sieger verkündet wurden, wollten wir rauslaufen, weil ich dachte: «Shit, die Jury macht die Bands ja brutal fertig, das will ich mir gar nicht antun. Komm, wir gehen.» Und Katarina meinte dann: «Nein, bleibe doch.» Als sind wir geblieben und es ist irgendwie mega positiv ausgefallen. Für uns war es eine unerwartete Bestätigung, aber was es gebracht hat, kann man eigentlich nicht messen. Ich denke, es hat unseren Namen bekannter gemacht. 

Katerina: Ich glaube, es hat uns sicher auch Auftrieb gegeben, weiterzumachen. Es bestätigte, dass unsere Musik ankommt und dass Resonanz vorhanden ist. 

Katerina, du bist in Bulgarien, den USA, Frankreich und der Schweiz aufgewachsen. Wieso hast du dich für die Schweiz als Lebensstandort entschieden?

Katerina: Das ist auch wieder völlig random. Der Song (All Is Random, Anm. d Red.) ist auch darum entstanden, weil bei mir vieles sehr random passiert ist. In die Schweiz in ich gekommen, weil mein Vater vor zehn Jahren mit seiner Frau hierher gekommen ist, weil sie hier einen Job bekam. Also war ich für ein Jahr hier, bin dann aber wieder für ein Jahr zurück in die USA zu meiner Mutter. Später kam ich nochmals in die Schweiz und irgendwann so im Alter von 12 oder 13 Jahren hatte ich keine Lust mehr und habe mich entschieden, hier zu bleiben und Deutsch zu lernen. 

Hast du vor Wolfman schon Musik gemacht?

Katerina: Nein, habe ich nicht. Ich habe als Kind Piano und Gitarre gespielt, habe dann aber beides geschmissen, weil ich ständig am Umziehen war und ich nie an einem Ort die Gelegenheit hatte, mich zu etablieren. Und ich war früher in einem Chor. Das ist quasi meine musikalische Geschichte. 

Angelo, dich kennt man ja von Signori Misteriosi, zumindest im Raum Zürich. Wie wertvoll war dein Netzwerk?

Angelo: Ich glaube, mein Name ist noch nicht so bekannt. Mein Eindruck ist, dass die Leute nicht direkt checken, dass ich auch bei Signori spiele. Aber das ist ok, weil es halt etwas komplett anderes ist. Die restlichen Musiker bei Signori haben auch andere Projekte und für uns ist super, dass alle Bandmitglieder nebenher noch andere Projekte haben. Klar, ich hatte bereits eine Booking Liste, die ich abklappern konnte, aber ich glaube nicht, dass es viel gebracht hat. Ich werbe ja auch nicht damit und sage: «Hey, ich bin Angelo von Signori Misteriosi und komme jetzt mit meiner anderen Band.» 

Und was habt ihr für die kurzfristige Zukunft für Pläne?

Angelo: Zuerst spielen wir die Konzerte, die gebucht sind und versuchen uns als Band auf der Bühne noch etwas stärker zu finden. Kurzfristig muss man natürlich noch sagen, dass am 13. September unser Album erscheint und das wird dann der nächste Step. Wir freuen uns sehr, wenn es draussen ist und wir die Leute mit dem Material beschallen können, dass wir jetzt während eines Jahres aufgenommen haben.

Wolfman - «Won’t Be Tamed» 

Wolfman live:

07.09 Merkker, Baden

14.09 Coq d’Or, Olten

20.09 Kiff, Aarau

21.09 Kulturhaus Rose, Apenzell

09.10 Rote Fabrik, Zürich

11.10 Le Bourg, Lausanne

23.10 Albumrelease Zukunft, Zürich

30.10 Grabenhalle SG

01.11 Brasserie Lorraine, Bern

13.11 Basel, TBA

26.11 Mühletal, Zürich

• Die CD „Unified“ erscheint am 13. September. 
• Mehr Informationen zur Band gibt es auf der Wolfman-Website.