Sting - an English Man in der Samsung Hall

Konzertkritik: Sting in Zürich
Bildquelle: 
Bäckstage / © Patrick Holenstein

Bereits so früh im März sind laue Abende eher eine Seltenheit, man kann diese draussen bei einem Spaziergang, Bier schlürfend oder grillierend verbringen oder man pilgert wie viele tausende Fans an diesem Donnerstagabend an das ausverkaufte Konzert von Sting in der kürzlich eröffneten Samsung Hall.

 

Obwohl viele negative Erlebnisberichte über die Halle im Netz rumschwirren, gestaltet sich der Einlass relativ problemlos. Nur die Gänge scheinen etwas eng zu sein und es bedarf einer etwas längeren Wartezeit für ein Bier und Wurst. Ansonsten lässt sich die Halle sehen.

 

Kurz vor 20 Uhr kommt etwas Hektik auf. Plötzlich beginnen die Leute, schnell in die Halle zu laufen und als ich meinen Kopf in Richtung Bühne strecke, erblicke ich Sting auf der Bühne. Etwas völlig unerwartet suche ich mir einen Platz in Bühnennähe und merke erst später, dass sein Sohn Joe Sumner mit ihm auf der Bühne steht. Das muss wohl der angekündigte Special Guest sein, denke ich mir. Joe überzeugt gesanglich sehr, jedoch erinnert sein Gesangsstil zu sehr an seinen Vater Sting. 

 

Fotos: Patrick Holenstein

 

21 Uhr, lights out, Showtime! Gleich mit zwei «The Police»-Songs legt Sting los und doch herrscht eine eher verhaltene Stimmung in der Halle. Erst als «Englishmen in New York» angestimmt wird, kommt so etwas wie Euphorie auf. Den ganzen Abend durch ist das Publikum eher verhalten, Sting scheint aber gut gelaunt und spielfreudig. Die Setlist brilliert mit Songs wie «Message in a Bottle», «Roxanne», «Fields of Gold» sowie Songs aus dem neuen Album «57th & 9th», das der Tour den Namen gibt. Highlight des Abends ist aber definitiv der Song «Every Breath You Take». Erst dann steht das Publikum auf den Sitzplätzen einmal auf und singt lauthals mit. Nebst seiner Band wird Sting beim Song auch noch von seinem zweiten Special Guest «The Last Bandoleros», der Band von Sohn Joe, musikalisch begleitet.

 

Sting überzeugte wieder mal live, lieferte eine solide Performance ab und lässt den Abend mit seiner wunderschönen Ballade «Fragile» ausklingen.

 

Die Samsung Hall hat klanglich wunderbar zu Sting gepasst und der vielleicht bekannteste Bassist der Rockszene hat ein Konzert der Extraklasse geliefert. 

 

Driele Da Silva / So, 02. Apr 2017