Konzertkritik: Letzte Instanz im Dynamo

Konzertkritik: Letzte Instanz im Dynamo

Bier und Met flossen bereits in Strömen, während Feuerschwanz mit ihrer Mischung aus Mittelaltermusik und Comedy die Menge mit eindeutig zweideutigen Texten und Gesten aufheizten. Die sexistischen Lieder und Witze mochten zwar so gar nicht zu Letzte Instanz passen, dennoch schaffte es Feuerschwanz, das Publikum ganze eineinhalb Stunden für sich einzunehmen und die Stimmung endgültig zu lockern.

 

Um 22.30 Uhr betraten, nach dem bekannten Intro «Aeternitas», schliesslich Letzte Instanz die Bühne, und spätestens mit dem zweiten Song «Nur Für Uns“ hatte die Band aus Dresden das Publikum vollständig im Griff. Vor allem mit Songs aus dem neusten Album, aber auch durch die etwas älteren Stücke, brachten sie die Konzertgänger zum Singen und Tanzen. Dabei vergass Sänger Holly Loose nie die Interaktion mit den Konzertgästen, redete, witzelte und liess es sich auch nicht nehmen, während des Singens einmal selbst im Publikum zu sein.

 

«Seven Nation Army» beendet zweite Zugabe

 

Nachdem mit «Sing!» sowohl die Band als auch die Menge noch einmal alles gegeben hatte, verliessen Letzte Instanz die Bühne, um sie wenig später für die Zugabe wieder zu betreten. Die Zugabe bestand aus drei Liedern aus unterschiedlichen vergangenen Alben. Die letzte dieser drei Zugaben war «Wir Sind Allein», und dessen charakteristisches «Nananana» wurde vom Publikum noch lange weiter gegrölt, und schliesslich von weiteren Zugabe-Rufen durchmischt. Es zeigte Wirkung – Letzte Instanz betraten ein drittes Mal die Bühne, und spielten mit «Rapunzel» den ältesten Song der Setlist. Als danach das Publikum noch immer nicht genug hatte, spielte die Band als überraschende und vor allem überraschend gute Zugabe «Seven Nation Army» von The White Stripes.

 

Mitternacht war schon längst überschritten, als die sieben Musiker aufgrund des letzten Tourtages ihre Crew vorstellten, sich bedankten und dann die Bühne endgültig verliessen. Doch die Nacht war noch lange nicht vorbei. Das Publikum durfte sich auf die anschliessende Open-End-Party mitsamt Band freuen. Publikumsnähe wird bei Letzte Instanz, trotz bald 15-jährigem Jubiläum, eben noch gross geschrieben.

Seraina Schöpfer / So, 28. Apr 2013