Text von Thomas Hügli

Lisa Hannigan war auf der Bühne des Plaza in Zürich. Eine perfekte Konzertlokation für die 35-jährige Musikerin aus Irland. Seit 2008 ist sie als Solokünstlerin unterwegs. Bereits mit ihrem Debütalbum «Sea Sew» landete sie zuvorderst in den Charts und wurde mit Platin ausgezeichnet. Zum Greifen nah positioniert sich Lisa am Mikrofon und beginnt ihre Performance mit «Little Bird» aus ihrem neuen Albums «at swim». Es wird sehr ruhig im Saal, eine bewegende Stimmung ist zu verspüren und Lisa singt sich direkt in die Herzen der Zuhörer, die mit den Blicken gespannt an ihren Lippen kleben. Das hatten wohl wenige erwartet, eine derart gefühlvolle Stimme, die in ihrem Ausdruck die dunkelsten Seelen bekehren könnte. In einzelnen Gesichtern sind feuchte Augen zu erkennen und aus einigen kullern hemmungslos die Tränen. 

Selten startet ein Konzert mit derartigen Emotionen und sorgt für eine liebevolle, melancholische Athmosphäre. Lisa Hannigan ist definitiv keine extravertierte Entertainerin. Das hat sie aber auch überhaupt nicht nötig, denn ihre Stimme und ihre Songs sorgen für Unterhaltung genug. Es folgen weitere neue Stücke aus dem aktuellen Album, «Passenger», «Ora» und «Pistachio», allesamt berührend und mit einem einfachen Wort  zu beschreiben: wunderschön. Die Zeit vergeht wie im Fluge und mittlerweile ist das Publikum wie verzaubert, hypnotisiert und begeistert von dem was Lisa Hannigan an Gefühlen ausloest.

«Nothing Compares 2 You», der Klassiker von Sinnead O`Connor, ist einer der Songs, welchen Lisa perfekt interpretiert. Sie beschreitet damit einen Weg, den mittlerweile viele Künstler begehen. Lisa Hannigan kann aber auch anders und bringt das Publikum in Bewegung. Mit «Nuts» zeigt die Singer/Songwriterin und Gitarristin eindrücklich, dass sie Rhythmus im Blut hat.

Wer das Konzert verpasst hat, hat nochmals eine Chance, denn Lisa Hannigan macht den Support für Agnes Obel am 17. November im Volkshaus Zürich und am 18. November im Le Métropole in Lausanne.