Anastacia stellte neuen Song am Stars of Sounds Aarberg vor
Bei bestem Sommerwetter eröffnet die Schweizer Sängerin Maryne den Samstag am Stars of Sounds in Aarberg. Ist das Wetter gut, sind auch die Menschen bestens gelaunt und schon nach rund 20 Minuten hat die junge Künstlerin aus dem Welschland die Leute im Griff. Gemeinsam wird gesungen. Mit guter Laune steckt sie an und wirbelt ihren Zopf, der bis zum Hintern reicht, temperamentvoll durch die Luft. Mit eingängigem Elektropop wie ihrem Hit «Overdose» und einer bemerkenswerten Sicherheit in der Stimme, ist Maryne der ideale Einstieg in den Konzertabend.
Das Zepter übernimmt Bastian Baker und in diesem Fall bleibt es in der Familie, denn Maryne ist seine Schwester. Braun gebrannt und gut gelaunt steigt er ins Set ein. Baker zeigt Charme und Humor. Nach circa 20 Minuten meint er, man könne jetzt schmusen, chillen und es sich gemütlich machen und spielt «Dancing Without You». Eine schöne Stimmung entsteht. Sein Deutsch sei besser geworden, meint Bastian Baker etwas später und das kann gut sein. «Wer ist denn heute zum ersten Mal bei mir?», will er wissen und fügt an, er hoffe, eine gute Entdeckung zu sein. Es folgt «Leaving Tomorrow» und der Platz ist sehr voll.
Charmanter Gig von Bastian Baker
Bei «79 Clinton Street» klatschen die Leute im Takt des Schlagzeugs und unterstützen Bastian und seine Band. «Dirty Thirty» folgt kurz darauf. Dann guckt Bastian Baker auf die Uhr und unterbricht den Applaus. Er müsse hier stoppen, sonst bleibe keine Zeit für den letzten Song. Mit «I’d Sing For You» beendet Bastian seinen sympathischen Gig und die Hände im Publikum gehen von rechts nach links und wieder zurück.
Als Pegasus ihren Gig eröffnen, dunkelt es langsam ein und schon bei «Technology» springt der ganze Platz mit der Bieler Band. Bei «Man On Mars» stehen Sänger Noah und seine Kollegen zu dritt am Laufsteg. Das ist toll abgestimmt und der Klang ist sauber. Für «Victoria Line» betritt Lisa Oribasi die Bühne. Die beiden Stimmen von Lisa und Noah verbinden sich, klingen andächtig und alle Menschen hören zu.
Aber bei «Last Night On Earth» ist das Publikum wieder voll bereit, singt und klatscht und hüpft. Wenig später spielen Pegasus als Quartett bei der Rollstuhlrampe und sorgen so für einen intimen Moment. Danach verlassen bis auf Noah alle die Bühne. Alleine auf der Gitarre begleitet er sich bei «Better Man». Für die Zugaben wagt sich Noah an den Bühnenrand. «Ich habe ein Bisschen Höhenangst», meint er dazu und die Bühne ist wirklich hoch. Bei «Once In A Lifetime» hüpfen die beiden Gitarristen wie wild auf der Bühne und geben nochmals alles. Mit viel Konfetti und «Take It All» inklusive lautem Chor im Publikum beenden Pegasus ihren Gig.
Anastacia und das Cover der Toten Hosen
Den Abschluss macht Anastacia, die US-amerikanische Soulsängerin, die Ende der 90er gross wurde. Sie trägt eine Brille, bei ihr gehört das dazu, Leggins und ein Jeansoberteil. Schon früh kommt mit «Paid My Dues» ein Hit zum Zug. Sie spricht mit den Menschen wie dem Fan Mischa. Im Rücken hast sie eine Schlagzeugerin, ihre Band sowie Tänzerinnen und Tänzer. «Es folgt ein Song, den ihr vielleicht kennt», kündigt Anastacia an und spricht von «Better Days», dem Cover des Hits der Toten Hosen. Campino persönlich hat ihr den Text für die englische Version von «Tage wie diese» geschrieben. Generell ist die Band bestens gelaunt, die Schlagzeugerin spielt beispielsweise mit dem Publikum,gibt einen Beat vor und lässt ihn nachklatschen. «Everything Burns» singt Anastacia gemeinsam mit dem Gitarristen und einer Backgroundsängerin. Das Trio singt eine wunderschöne Version des Songs.
Anastacia erzählt weniger als früher. Wobei sie noch vor ein paar Jahren gerne ausführlich gesprochen hat und jetzt klar eine bessere Mischung gefunden hat. So kommt die Musik besser zum Zug. In der ersten Reihe stehen Leute mit Fan-Shirts und ein Mann tanzt das Konzert vollkommen durch. Und trotzdem ist die Stimmung irgendwie nicht überragend. Klar, eine markante Stimme hat die Sängerin, und Hits natürlich auch. Diese blieb sie auch nicht schuldig und doch, vielleicht wären Pegasus als Abschluss dramatisch geschickter gewesen. Anastacia hatte schon länger keinen Hit mehr. Vielleicht ändert sich das mit «Better Days».
Stars of Sounds in Aarberg ist ein wunderbarer Anlass. Die Organisation funktioniert tipptopp. Es gibt kein Gedränge beim Einlass, weil mit drei Eingängen schon Möglichkeiten bestehen und eigentlich ist es wie das Deutschschweizer Pendant zu Moon & Stars. Bis zu 8500 Fans feierten friedlich und ohne Zwischenfälle.
Das Stars of Sounds ist sehr gelungen. Klein, fein, aber oho. Ich komme gerne wieder.